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Gesichtspflege ab 30

Ab 30 fängt die Haut langsam an zu altern. Wichtige Hautbausteine werden weniger produziert oder bauen sich langsam ab. Welche Auswirkungen das hat und was du dagegen tun kannst, erfährst du in unserem Beitrag.
Kurz und knapp: Gesichtspflege ab 30
  • Die Haut verändert sich ab 30: Wichtige Bestandteile wie Kollagen und Hyaluronsäure gehen langsam zurück, die Folge sind ein weniger pralles Erscheinungsbild und erste Fältchen.
  • In der Anti-Aging-Pflege gibt es einige - in Studien untersuchte - Inhaltsstoffe, die sich positiv auf den Stoffwechsel und das Erscheinungsbild der Haut auswirken können. Dazu gehören z.B. Retinol und verschiedene Antioxidantien.
  • Die pauschal beste Hautpflegeroutine gibt es nicht. Jede Haut ist anders. Peelings und Treatments erscheinen vielversprechend, können für sensible Haut aber zu viel sein.
  • Neben der genetisch bedingten intrinsischen Hautalterung gibt es die extrinsische Hautalterung. Diese wird durch Umwelt- und Lifestyle-Faktoren beeinflusst und ist dafür verantwortlich, dass die Haut verfrüht Alterungserscheinungen (Trockenheit, Linien und Fältchen) zeigt.
  • Ein gesunder Lebensstil trägt entscheidend dazu bei, Anzeichen der vorzeitigen Hautalterung zu vermeiden.
  • Das beste Anti-Aging-Produkt ist und bleibt die Sonnencreme. Denn UV-Strahlen sind für ca 80 % der vorzeitigen Hautalterung verantwortlich.

30 ist das neue 20 – in dieser Zeit machen wir die spannendsten Erfahrungen und finden heraus, wer wir wirklich sein wollen. Während wir das Gefühl haben, gerade so richtig durchzustarten, fängt unsere Haut ganz langsam an zu faulenzen. Es zeigen sich erste feine Fältchen und der allgemeine Hautzustand kann sich ändern.

Ab 30 braucht unser sensibles Organ ein wenig feinfühlige Aufmerksamkeit, um weiterhin bestmöglich strahlen zu können. Wichtig ist hier nicht, dass der Schriftzug „Anti-Aging-Creme“ auf deinem Produkt aufgedruckt ist, sondern, dass du eine Hautpflegeroutine findest, die deinen individuellen Ansprüchen gerecht wird. Wenn die Basis stimmt, können aktive Power-Wirkstoffe das Anti-Aging unterstützen.

Intrinsische vs. extrinsische Hautalterung

Allgemein wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Hautalterung unterschieden. Die intrinsische Hautalterung wird vor allem durch unsere Gene bestimmt, hierauf haben wir wenig Einfluss. Ein großer Teil der vorzeitigen Hautalterung wird aber auch extrinsischen Faktoren zugeschrieben. Grund für die extrinsische Hautalterung sind unter anderem freie Radikale (bedingt durch UV-Strahlung, Umweltfaktoren und ungesunden Lebensstil). Diese lösen den sogenannten oxidativen Stress aus. Dadurch können verschiedene Zellen und eben auch Hautstrukturen Schaden nehmen. Folgen sind Zeichen einer vorzeitigen Hautalterung. Ein möglichst gesunder Lifestyle spielt hier eine tragende Rolle. 

Haut ab 30: Das verändert sich

Elastizität und Mimikfältchen

Ab dem 25. Lebensjahr produziert die Haut weniger Kollagen. Kollagen gibt der Haut Spannkraft. Nimmt sie ab, geht das logischerweise mit einem weniger prallen Hautbild einher.

Rund um das 30. Lebensjahr zeigen sich auch häufig die ersten Mimikfältchen: Grübelfältchen auf der Stirn oder Lachfältchen an den Augen bleiben uns ab 30 länger ins Gesicht geschrieben als noch in den 20ern. Vereinzelte leichte Linien sind eventuell dauerhaft sichtbar. Erste Mimikfalten treten an unterschiedlichen Stellen auf. Der eine bekommt zuerst Lachfalten, die schon bei geringerer Mimik sichtbar werden, die andere hat eine Linie quer über der Stirn, die sich schwerer wieder glättet.

Vermindertes Feuchthaltevermögen

Auch die Hyaluronsäure nimmt in der Haut bereits ab 25 ab. Da Hyaluronsäure hohe Mengen an Wasser binden kann, verringert sich damit die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu halten. Wer früher eine eher fettige Haut hatte, kann mit 30 unter Umständen Spannungsgefühle erleben. So ist in Fällen der trockenen Fetthaut zwar noch ausreichend Fett vorhanden, es mangelt der Haut aber merklich an Feuchtigkeit. Die passenden Cremes sind hier in der Regel fettfrei und haben eine gelige Konsistenz.

Abnahme der Talgproduktion und Schwächung der Hautbarriere

Auch die Lipidproduktion geht nun langsam zurück. Die Fettproduktion nimmt im Vergleich zu den 20ern bereits um 30 Prozent ab. Die Hautbarriere wird somit langsam etwas schwächer. Dadurch zeigen sich kleine Entzündungen und Irritationen deutlicher als auf einer Haut in den 20ern, die noch satt mit schützenden Lipiden versorgt ist.

Es kann auch passieren, dass eine ehemals normale Haut sich mit der Zeit zu einem trockeneren Zustand hin entwickelt. Bei der Gesichtscreme darfst du dann zu einer etwas reichhaltigeren Variante greifen.

Da hauteigene Fette die Poren nun in der Regel weniger verstopfen, ist die jugendliche Akne kein Thema mehr. Dennoch kann es zur Akne Tarda kommen (auch Spätakne oder Erwachsenenakne genannt). Sie kann unter anderem Folge einer gestörten Hautbarriere sein.

Regeneration und Zellprozesse verlangsamen sich

Ab 30 regeneriert die Haut sich auch etwas langsamer. Das merkst du daran, dass sie insgesamt etwas länger braucht, um sich von kleinen Wundern zu erholen oder Pickel eventuell langsamer abheilen.

Deine Hautpflegeroutine ab 30

Die pauschale Hautpflegeroutine ab 30 gibt es nicht. Denn – Alter hin oder her – nicht jede kosmetische Formulierung funktioniert für jede Haut. Dennoch lassen sich ein paar grundlegende Steps ausmachen, von denen deine Haut mit 30 profitieren kann. Trial and Error ist hier nicht auszuschließen, aber am Ende wirst du deine Haut besser kennen und bestenfalls eine feste Routine finden, mit der du dich jeden Tag wohl in deiner Haut fühlst. Es spricht natürlich nichts dagegen, deine Haut auch einmal von einem (oder mehreren) Experten einschätzen zu lassen.

Die Gesichtsreinigung

  • Abends solltest du dein Gesicht gründlich aber mild reinigen. Bei trockener Haut mit einem rückfettenden Produkt. Das Anti-Akne-Waschgel hat nun ausgedient. Auch bei unreiner Haut ist eine milde Reinigung angesagt, um die Haut nicht weiter zu destabilisieren und so angreifbar für Bakterien zu machen. Auch hier gibt es fettfreie Produkte.
  • Morgens kann es unter Umständen auch reichen, dass Gesicht nur mit Wasser zu waschen (gerade bei trockener oder sensibler Haut). Ansonsten kannst du das Reinigungsprodukt vom Abend oder eine sanfte Reinigungsmilch verwenden.

Feuchtigkeitspflege ab 30

  • Ein Gesichtswasser kann den pH-Wert der Haut nach dem Waschen wieder in Balance bringen (in der Regel ist dieser Schritt nach einem modernen Gesichtsreiniger aber gar nicht mehr notwendig). Eine weitere Funktion besteht darin, dass ein Gesichtswasser zusätzliche Feuchtigkeit spendet. So können auch nachfolgende Produkte besser aufgenommen werden.
  • Für einen extra Feuchtigkeitsboost kannst du ein Serum verwenden. Seren sollen durch ihre flüssige Konsistenz feuchtigkeitsspendende und wirksame Inhaltsstoffe besser in die Haut schleusen.
  • Das Serum schließt du mit deiner Gesichtscreme ein. Diese enthält Lipide, um die mitgelieferte Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Wenn du ölige Haut hast, suche dir einen Moisturizer, der fettfrei ist. Dieser setzt in der Regel auf Silikonöle, die von unreiner Haut teilweise besser vertragen werden.
  • Eine Nachtcreme macht ab 30 Sinn, wenn deine Haut eher im trockenen Spektrum liegt.

Augenpflege 

  • Die Augenpartie hat weniger Fett. Durchfeierte Partynächte und ein Ungleichgewicht an Feuchtigkeit werden in diesem Bereich tatsächlich ab 30 schneller sichtbar. Eine spezielle Augencreme, die etwas reichhaltiger sein darf als die Gesichtscreme, bietet sich für den sensiblen Bereich an.
  • Hyaluronsäure bügelt Fältchen optisch aus.
  • Gegen Schwellungen kann ein Jaderoller helfen. Für den optimalen cooling Effekt kannst du ihn vor der Massage in den Kühlschrank legen.

Augenpads und Masken

  • Augenpads können Fältchen vorübergehend glätten und lassen dich zu besonderen Anlässen oder nach einem stressigen Tag (wieder) frischer aussehen.
  • Trockene Haut freut sich eventuell über eine pflegende Maske, die du 1 bis 3 Mal pro Woche anwendest, probiere, welcher Rhythmus deiner Haut gut tut.
  • Es gibt auch Masken, die auf Feuchtigkeit oder Beruhigung setzen. Stark austrocknende Anti-Pickel-Masken solltest du in der Regel meiden und eventuell eher punktuell anwenden, da deine Haut ab 30 selten im ganzen Gesicht überschüssiges Fett aufweist.

Peelings

  • Chemische Peelings entfernen abgestorbene Hautschüppchen. Fahle Haut bekommt durch sie wieder einen Glow. Zudem wird die Durchblutung gefördert und die Zellteilung soll angeregt werden.
  • Inhaltsstoffe für den frischen Glow: z.B. Milchsäure, Glycolsäure (AHA-Peelings)
  • Für unreine und entzündete Haut: Salicylsäure (BHA-Peeling)
  • Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach dem Hauttpyen: Beginne damit, das Peeling (in einer niedrigen Konzentration) einmal die Woche anzuwenden. Ja nach Produkt, kannst du die Häufigkeit bis zu dreimal pro Woche erhöhen.
  • Aber Achtung: Chemische Peelings können die Haut auch reizen und empfindlicher für Entzündungen machen. Vielleicht verträgt deine Haut diese ab 30 schlechter als noch vor ein paar Jahren.
  • Trockene und empfindliche Hauttypen sollten eventuell sogar nur einmal pro Monat zu einem Peeling greifen oder auf ein Enzympeeling setzen. Enzympeelings sind sanfter in der Wirkung und leichter verträglich. Auch sie können einen schönen Effekt erzielen.

Sonnencreme

  • Um deinen Hautzustand möglichst lange zu erhalten, ist deine Sonnencreme fürs Gesicht das beste Anti-Aging-Mittel. Verwende sie täglich – auch im Winter.

Die besten Wirkstoffe für deine Haut ab 30

Die allgemeine Routine steht. Und eine basic Hautpflege kann auch ab 30 schon mehr ausrichten, als du vielleicht denkst. Dennoch gibt es ein paar spannende Inhaltsstoffe, die im Anti-Aging-Bereich immer wieder auf sich aufmerksam machen und deren Wirkung auch in Studien untersucht wurde. Meistens haben sie den besten Effekt, wenn sie in Serum oder Creme eingearbeitet sind.

  • Feuchtigkeitsspender: Glycerin, Propylenglycol, Harnstoff, Aloe Vera, Alge und Gurke
  • Niacinamide: können den Teint ausgleichen, Poren verfeinern und wirken antioxidativ
  • Retinol: Retinol kann die Kollagenprodukion stimulieren und den Kollagenabbau hemmen. Dazu kann es die Hautstruktur verfeinern, indem es die Haut unterstützt, abgestorbene Hautschüppchen loszuwerden und neue zu bilden. Auch Retinaldehyd (Retinal) werden diese Eigenschaften zugeschrieben, diese Form ist besonders verträglich. Auch weitere Retinol-Derivate werden in wirksamen Anti-Aging-Produkten eingesetzt. Allgemein solltest du deine Haut langsam an Retinol gewöhnen. Eine Mischhaut verträgt den Inhaltsstoff vielleicht besser in der T-Zone als im Wangenbereich. Da Retinol auch gegen Unreinheiten helfen kann, ist das eine mögliche Option.
  • Antioxidantien: Antioxidantien können freie Radikale unschädlich machen. Somit verteidigen sie die Haut vor oxidativem Stress. Hierzu gehören: Vitamin C, Vitamin E, Q10, Flavonoide (z.B. in grünem Tee enthalten).
  • Vitamin C: Neben der antioxidativen Wirkung kann Vitamin C auch die Kollagenproduktion und somit das Bindegewebe positiv beeinflussen. Darüber hinaus soll es sich positiv auf die Hautbarriere auswirken, da es die Ceramidproduktion unterstützt. Vitamin C ist allerdings sehr empfindlich gegenüber Licht und Luft. Die Verpackung sollte also Luftdicht und undurchsichtig sein und im Idealfall mit einem Pumpspender kommen. Beachte: Um stabil zu bleiben, werden Vitamin C-Produkte oft sehr sauer formuliert. Das wiederrum verträgt nicht jede Haut. Starte zudem auch hier mit einer niedrigen Konzentration.
  • Ceramide: kommen natürlich in der Haut vor und fehlen häufig bei einer gestörten Hautbarriere. In einer Creme können sie die Hautbarriere unterstützen.
  • Alkohol und Duftstoffe können die Haut irritieren. Überlege dir, ob du diese Inhaltsstoffe meiden möchtest. Nicht verwechseln: Kosmetik enthält häufig auch Fettalkohole. Diese sind feuchtigkeitsspendend und stellen in der Regel wertvolle Inhaltsstoffe dar (z.B. Cetyl-, Cetearyl- und Stearylalkohol).

Nicht zu vernachlässigen: Der richtige Lifestyle für die Haut

Wie bereits angesprochen, sind viele Anzeichen einer gealterten Haut die Folge extrinsischer Faktoren. Das bedeutet, die Haut zeigt Alterungserscheinungen, die ihrem biologischen Alter nicht entsprechen. Wenn beispielsweise die Hautbarriere in den 30ern gravierende Schäden aufweist oder es gar schon tiefere Falten gibt, ist das in der Regel der extrinsischen Hautalterung geschuldet. Hier gilt es natürlich eventuelle Hautalterungserscheinungen von eventuell krankhaften Hautzuständen zu unterscheiden. 

Folgende Faktoren fördern oxidativen Stress: 

  • Sonne: UV-Strahlen schaden dem Kollagen. Bis zu 80 % der Hautalterung gehen auf die Einwirkung von UV-Strahlen zurück. 
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Verabeitete Lebensmittel und Zucker
  •  Stress  

Neben deiner Gesichtspflege kannst du ab 30 also auch ein paar Schräubchen im Bereich Lebensstil drehen, um zum Anti-Aging deiner Haut beizutragen: 

  • Sonnencreme nutzen. Am besten täglich und nicht nur im Sommer. 
  • Eine Vitaminreiche Ernährung. Ampelfarbenes Obst und Gemüse (also eine Mischung aus rötlichen, gelblichen und grünen Früchten) eignet sich hier besonders gut, da die unterschiedlichen Farben oft auf ein bestimmtes Vitamin hindeuten und du so mit höherer Wahrscheinlichkeit ein breiteres Spektrum an Vitaminen zu dir nimmst. Wichtig sind hier die Vitamine A, E und C. Sie wirken antioxidativ und sollen sich auch über die Ernährung positiv auf die Haut auswirken. Antioxidantien finden sich zudem vor allem in Beeren. Aber auch Nüsse und Hülsenfrüchte und kaltgepresste Pflanzenöle liefern wichtige Nährstoffe für die Haut.  
  • Viel Wasser trinken um die Haut von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Gönn dir Ruhepausen und finde Strategien, die dir helfen, den Stress, den du nicht vermeiden kannst, besser zu bewältigen. Das kann ein Hobby sein, Sport oder auch das Erlernen einer Meditationstechnik.
  • Gönn dir deinen Schönheitschlaf. 8 Stunden sind hier eine gute Faustregel.

Beachte

Um bestmöglich von den Vitaminen in deinem Essen zu profitieren, bedarf es dem ein oder anderem Kniff. So solltest du das fettlösliche Vitamin A immer mit einem Schuss Öl zu dir nehmen. Vitamin C haltiges Obst und Gemüse isst du am besten frisch und wenn möglich roh. Willst du es warm genießen, am besten dünsten, dämpfen oder nur kurz kochen. Denn Vitamin C wird durch Hitze recht schnell zerstört und ist zudem wasserlöslich. Bei einer zu langen Kochzeit, landet es also eher im Kochwasser als auf dem Teller.