Milien sind kleine, hautfarbene oder weiße Knubbel auf der Haut. Sie zeigen sich vor allem auf den Wangen, den Schläfen oder um die Augen herum. Auf den ersten Blick ähneln sie dann kleinen Pickelchen. Anders als zum Beispiel Mitesser, sind sie jedoch komplett von Haut umschlossen und haben keine Porenöffnung.
Meistens bilden sich mehrere Milien in einem Bereich, sodass die Hautoberfläche leicht körnig wirkt. Deshalb werden sie auch als Hautgrieß bezeichnet. Milien treten aber auch vereinzelt auf. Beispielsweise kannst du eine einzelne Milie auf den Augenlidern entdecken. Sie wird dann auch Grießkorn genannt.
Im Grunde sind Milien kleine Zysten. Diese bilden sich, wenn alte Hautzellen nicht wie üblich einfach abgestoßen werden. Das Keratin wird dann quasi unter der Haut eingeschlossen.
Leider kannst du Milien nicht so einfach selbst entfernen. Denn anders als Pickel haben sie keine Öffnung, aus der die Ablagerung herauskommen könnte. Probierst du es dann doch, wird die Haut meist so beansprucht, dass sie sich rötet oder sogar entzündet. Zudem kannst du die Haut dabei so irritieren, dass sie noch mehr aus ihrer natürlichen Balance gerät und weitere Milien entstehen.
Um eine Milie zu entfernen, muss deine Haut punktuell aufgeschnitten werden. Dann kann der Hornpropfen herausgeholt werden. Danach bleibt eine kleine Wunde zurück, die dann nach und nach abheilt. Du ahnst es schon: Diese Art der Milienentfernung ist nichts für zu Hause. Denn dabei handelt es sich um einen invasiven Eingriff – eine Verletzung deiner Haut. Schon kleinste Verunreinigungen können Entzündungen verursachen.
Hautärzt*innen und Kosmetiker*innen entfernen Milien schmerzfrei. Die Wunde zeigt sich hier in der Regel lediglich in Form eines kleinen roten Punkts, der dann schnell verheilt.
Übrigens: Einige Dermatolog*innen und Kosmetiker*innen entfernen Milien mit einem Laser. Dabei wird die oberste Hautschicht abgetragen und so auch der Hautgrieß entfernt. Nach dem Eingriff bildet sich leichter Schorf, der innerhalb weniger Tage abfällt. Darunter kommt dann deine frische und glatte Haut zum Vorschein. Vielleicht ist diese Behandlung etwas für dich.
Milien kannst du also nicht einfach selbst entfernen. Allerdings haben wir ein paar Tipps für dich, mit denen du deine natürliche Hautregeneration anregst. Das bedeutet: Du gibst deiner Haut einen kleinen Schubser und unterstützt sie, alte Hautschüppchen abzustoßen und gesunde Hautzellen zu bilden. So entstehen weniger Milien – und du freust dich über ein ebenmäßiges Hautbild.
Wenn deine Haut alte Hautschüppchen nicht von allein abstößt, hilfst du mit regelmäßigen Peelings nach. Dafür eignen sich besonders chemische Peelings mit AHA oder BHA. Beide Säurearten können helfen, abgestorbene Hautzellen abzulösen und so Verhornungen vorbeugen.
Zur Anwendung wäschst du dein Gesicht zunächst mit einem milden Reinigungsprodukt und gleichst die Haut mit einem Toner aus. Danach gibst du circa 2 bis 3 Tropfen des Peelings auf ein Wattepad oder in deine Handflächen und arbeitest es sanft in deine Haut ein. Beachte dabei die Anwendungshinweise des Peelingprodukts. Anders als mechanische Peelings wäschst du es im Anschluss nicht ab. Trage zum Abschluss deine Hautpflege auf.
Wichtig: Nach einem Peeling ist deine Haut sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Deshalb solltest du es abends verwenden und tagsüber unbedingt einen Sonnenschutz (mindestens LSF 30) auftragen.
Eine richtige Creme gegen Milien gibt es nicht. Allerdings gibt es einen speziellen Wirkstoff, der deine Haut beim Ablösen alter und beim Bilden neuer Hautzellen unterstützen kann: Retinol. Mit seinen Eigenschaften kann Retinol vorbeugend gegen Milien wirken. Retinol wird Seren sowie Cremes zugesetzt.
Wichtig: Retinol hat eine leicht peelende Wirkung auf deine Haut und macht sie empfindlich gegen Sonnenlicht. Denke deshalb unbedingt an einen Sonnenschutz. Zudem tastest du dich am besten Schritt für Schritt an deine neue Pflege heran – angefangen mit einer Anwendung höchstens alle zwei Tage. Der Grund: Meinst du es zu gut und nutzt zu viel, kannst du deine Haut reizen und irritieren.
Von Zahnpasta bis Teebaumöl: Möchtest du direkt gegen Milien vorgehen und suchst nach einem Hausmittel, stößt du schnell auf einige Pflegemythen. Besonders Teebaumöl wird eine Wirkung gegen Milien nachgesagt. Allerdings: Das ätherische Öl kann deine Haut reizen, austrocknen und sie so aus ihrer natürlichen Balance bringen. Deshalb ist es nicht gegen Milien geeignet.
Als weiteres Hausmittel gegen Milien wird Zahnpasta empfohlen. Auch hier ist Vorsicht geboten: Denn Zahnpasta ist für die Anwendung im Mundraum formuliert. Trägst du sie im Gesicht auf, kann die Haut stark austrocknen und sie so in ihren natürlichen Funktionen einschränken. Deshalb solltest du auch Zahnpasta nicht gegen Milien verwenden.
Gesunde Haut stößt jeden Tag abgestorbene Hautzellen ab. Sonnenschäden und damit verbundene Hautalterung können diesen Prozess allerdings verlangsamen und stören. Ein Sonnenschutz bewahrt die natürlichen Funktionen deiner Haut – und beugt somit der Entstehung von Milien vor. Schütze deine Haut deshalb täglich mit einem Lichtschutzfaktor.