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AHA (Alpha Hydroxy Acids, Alpha-Hydroxysäuren)

Anti-Aging-Effekt durch Säurepeelings: AHA sorgen für ein ebenmäßiges, pralles, strahlendes Hautbild und feine Poren.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Kurz und knapp: Alpha-Hydroxysäuren (AHA)
  • Gängige AHAs (INCI): Glycolic Acid, Lactic Acid, Mandelic Acid, Citric Acid, Malic Acid, Tartaric Acid
  • Wirkung: peelend, feuchtigkeitsspendend, hautunterstützend
  • Anwendungsempfehlung: Peelings schrittweise in die Skincare-Routine einschleichen und individuell nach antizipiertem Pflegebedürfnis steigern
  • Hauttypen: je nach AHA und verwendeter Konzentration für fast alle Hauttypen geeignet, besonders bei normaler und trockener Haut 
  • Wichtig: Keine Anwendung von Peelings ohne die gleichzeitige und tägliche Nutzung eines Sonnenschutzes

Alpha-Hydroxysäuren – die Grundlagen

In Säurepeelings kommen häufig Fruchtsäuren und andere Alpha-Hydroxysäuren (AHA) zum Einsatz. Dabei sind sie von Salicylsäure, einer Beta-Hydroxycarbonsäure (BHA), zu unterscheiden.

Die am häufigsten in Kosmetika und Pflegeprodukten eingesetzten AHA sind:

• Glykolsäure (INCI: Glycolic Acid)

• Milchsäure (INCI: Lactic Acid)

• Mandelsäure (INCI: Mandelic Acid)

• Zitronensäure (INCI: Citric Acid)

• Apfelsäure (INCI: Malic Acid)

• Weinsäure (INCI: Tartaric Acid)

Alpha-Hydroxysäuren: Die Wirkung auf die Haut

Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich unsere Hauterneuerung. Das zeigt sich etwa darin, dass die Neubildung von Hautzellen reduziert ist und abgestorbene Hautzellen länger auf der Haut verbleiben. Werden abgestorbene Zellen nicht ausreichend abgeworfen, so kann sich die Haut rau anfühlen und fahl wirken. Auch ist die Wirksamkeit von Pflegeprodukten häufig eingeschränkt, da diese nicht vollumfänglich an die pflegebedürftigen Stellen vordringen.

AHA können sich positiv auf das Hautbild auswirken:

  • Exfoliation der Hautoberfläche: AHA entfernen nicht mehr benötigte, abgestorbene Hautzellen der Hornschicht. Dadurch erscheint der Teint glatter und strahlender.
  • Milderung von Anzeichen von Sonnenschäden: Hyperpigmentierungen und Pigmentflecken können durch regelmäßige Exfoliation reduziert werden.
  • Vorbeugung von Pickeln und Mitessern: Durch das Abtragen der Hautschüppchen von der Hautoberfläche werden die Poren von überschüssigem Hautpartikeln befreit. Die Poren wirken feiner und das Hautbild strahlender.
  • Unterstützte Aufnahme von Pflegestoffen: Die durch AHA Peelings verdünnte Hornschicht ermöglicht eine bessere Aufnahme und Verwertung von Pflegestoffen aus kosmetischen Produkten.
  • Verbesserter Feuchtigkeitsgehalt: Durch die Verwendung von AHA wird die Aufnahme von Wasser in die oberen Hautschichten unterstützt. Die Haut erscheint durch die bessere Hydratation praller und frischer.
  • Verbesserte Zellneubildung: AHA können sich positiv auf die Kollagen- und Elastinproduktion auswirken – die Haut erscheint fester und elastischer. Bestehende Falten und Fältchen lassen sich mildern, beziehungsweise kann ihre Entstehung verlangsamt werden.

Welche AHA wofür?

AHA ist nicht gleich AHA, es bestehen Unterschiede in der Wirkstärke und Verträglichkeit. Hierfür spielt die Molekülgröße der jeweiligen Säure eine entscheidende Rolle. Verkürzt ausgedrückt lässt sich festhalten: je kleiner die Fruchtsäure, desto leichter gelangt sie in die Haut und desto direkter und intensiver ist die im vorherigen Absatz beschriebene Wirkung.

Glykolsäure

Glykolsäure stellt die kleinste unter den kosmetisch anwendbaren AHAs dar. Sie kann tiefer in die Haut eindringen und dadurch stärkere Effekte hervorrufen. Da damit aber auch die Gefahr von Hautirritationen einhergeht – vor allem bei Verwendung hoher Konzentrationen über 5 % – solltest du Glycolsäure langsam in die Pflegeroutine einschleichen. Beginne zunächst an einzelnen Tagen die Woche mit einer geringen Konzentration und steigere die Anwendung schrittweise.
Mehr zu Wirkung und Anwendung von Glycolsäure liest du in diesen Beitrag: Peelings mit Glycolsäure.

Milchsäure

Milchsäure ist molekular betrachtet etwas größer als Glykolsäure. Dadurch ist das Eindringen in die Haut erschwert. Die Wirkung ist insgesamt weniger potent, was sich im Umkehrschluss in einer besseren Verträglichkeit zeigt.
Welche weiteren Effekte Milchsäure aufweist und wie du sie optimal anwendest, liest du in diesem Beitrag: Peelings mit Milchsäure.

Mandelsäure

Mandelsäure ist im Vergleich zu Glycol- und Milchsäure noch ein wenig größer. Damit verbunden erscheint Mandelsäure für die Haut sperrig und kann weniger tief in die Haut eindringen. Hast du empfindliche, sensible oder barrieregestörte Haut, so könnte Mandelsäure deine bevorzugte AHA sein. Interessant zu wissen ist außerdem: Mandelsäure ist unter den AHAs die einzige Säure, die hemmend auf das Wachstum pickelverursachender Bakterien wirken. So kann Mandelsäure die Entstehung von Unreinheiten direkt beeinflussen, weshalb sie sich auch bei Akne und fettiger Haut eignet. Zudem wirkt die vergleichsweise reizarme Mandelsäure entzündungshemmend, was einen Einsatz bei Rosacea ermöglicht.

Die AHAs Zitronensäure, Apfelsäure und Weinsäure spielen in der Dermatokosmetik lediglich eine untergeordnete Rolle. Sie werden in Peelings mit AHA-Blends eingesetzt oder treten als Begleitstoffe in Erscheinung, etwa zum Einstellen des pH-Wertes einer kosmetischen Rezeptur.

WICHTIG

Die Verwendung von AHA kann die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen. Bei der Verwendung von AHA solltest du daher täglich einen Sonnenschutz tragen.

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.