Hautpflege kann bei verschiedenen Hautzuständen und dermatologischen Erkrankungen Linderung verschaffen und unterstützend wirken. Jedoch steht bei einer Hauterkrankung oder bei einem entsprechenden Verdacht stets die ärztliche Abklärung im Vordergrund. Denn nur Dermatolog*innen dürfen eine medizinisch valide Diagnose stellen und können ggf. entsprechende medikamentöse Behandlungen einleiten.
Die effektivste Maßnahme gegenüber Pigmentflecken ist es, ihre Entstehung zu verhindern. Daher gehört ein Sonnenschutz (mindestens Lichtschutzfaktor 30) in die tägliche Hautpflegeroutine – egal ob Sommer oder Winter. Denn der Schutz vor UV-Strahlung schützt vor Sonnenschäden und verhindert das Entstehen neuer Pigmentflecken. Aber auch bei bestehenden Pigmentflecken ist Sonnenschutz das Mittel der Wahl, um das Nachdunkeln zu verhindern.
Wenn du bereits Pigmentflecken auf deiner Haut beobachtest und diese behandeln möchtest, gibt es verschiedene Optionen:
Die folgende Behandlungen sollten entweder von einer medizinisch-kosmetischen Fachkraft, einer Dermatologin oder einem Dermatologen durchgeführt werden.
Um Pigmentflecken mittels Hautpflegeprodukten zu behandeln, benötigst du eine konsequente Pflegeroutine und Geduld – es kann Wochen bis Monate dauern, bis beispielsweise Pickelmale verblassen. Andere Hyperpigmentierungen hingegen sind sogar noch hartnäckiger und machen den Einsatz von tiefen Peelings oder apparativen Methoden notwendig. Aus diesem Grund nimmt bei Pigmentflecken die Vorsorge einen wichtigen Stellenwert ein.
Je älter die Haut, desto häufiger zeigen sich Pigmentflecken. Daher werden sie häufig auch als „Altersflecken“ bezeichnet. Dabei ist jedoch nicht das Alter der entscheidende Faktor. Vielmehr ist es jahrelanger und ungeschützter Kontakt mit der Sonne, der zu den Hautverfärbungen führt. Aus diesem Grund können Pigmentflecken auch in jungen Jahren auftreten und haben nicht unmittelbar etwas mit dem Alter zu tun.
Da vor allem die exponierten Hautstellen wie Gesicht, Ohren, Dekolleté, Nacken oder Handrücken im Laufe des Lebens viel Sonne abbekommen, zeigen sich hier vermehrt Pigmentflecken.
Hyperpigmentierungen entstehen, wenn die Haut durch Sonneneinstrahlung vermehrt den Farbstoff Melanin bildet. Die resultierende Bräunung der Haut ist immer ein Zeichen für eine vorangegangene Hautschädigung. Manche Zellen reagieren auf die regelmäßige und übermäßige Sonneneinstrahlung indem stellenweise zu viel Melanin gebildet wird – es entsteht ein Pigmentfleck, der bräunlich, rötlich oder auch gelblich erscheinen kann.
Unter die farbigen Pigmentflecken fallen beispielsweise:
Info: Im Gegensatz zu Muttermalen können Pigmentflecken mit der Zeit verblassen oder sich auch wieder vollständig zurückbilden. Das hast du eventuell schon einmal bei Pickelmalen beobachtet, die zwar hartnäckig sein können, jedoch nach ein paar Wochen meist nicht mehr sichtbar sind. Oder auch Sommersprossen, die im Winter weniger intensiv erscheinen als in sonnenreichen Monaten. Melasma oder Altersflecken hingegen sind deutlich langlebiger und können je nach Ausprägung auch dauerhaft auf der Haut verbleiben.
Unter dem Einfluss der Sonne können nicht nur Hyperpigmentierungen entstehen, auch das Gegenteil kann auftreten. Vor allem an Armen und Beinen lassen sich hin und wieder weiße Pigmentflecken beobachten. Sie entstehen, wenn Pigmente beziehungsweise das Melanin durch zu viel Sonne zerstört werden. Bislang ist nicht vollständig verstanden, weshalb an manchen Stellen weiße Flecken auftreten. Bekannt ist nur, dass es sich um eine harmlose Hautveränderung handelt, die in erster Linie kosmetischer Natur ist.
Eine weitere Hauterscheinung, bei der stellenweise kein Melanin in der Haut produziert wird, ist die Weißfleckenkrankheit Vitiligo. Hierbei handelt es sich vermutlich um einen Gendefekt oder eine Störung des Immunsystems, der zu sehr hellen Hautstellen führt.
Vorab: Muttermale lassen sich nicht mit Hautpflegeprodukten behandeln und verbleiben einmal entstanden dauerhaft auf der Haut. Sie entstehen oftmals auch unter dem Einfluss von zu viel UV-Strahlung und können ein Hinweis auf Sonnenschäden sein. Aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.
Muttermale zeichnen sich durch eine Ansammlung von Pigment aus. Daher sind sie im weitesten Sinne ebenfalls Pigmentflecken. Doch genauer betrachtet sind sie eine Sonderform der Hyperpigmentierung. Neben einer Veränderung der Farbe durch hyperaktive melaninbildende Zellen findet auch eine Veränderung des Gewebes statt. Das kann zunächst vollkommen harmlos sein, doch die genaue Abklärung solltest du im Rahmen eines regelmäßigen Hautkrebsscreenings von einem*einer Dermatolog*in begutachten lassen.
Zudem ist die Selbstkontrolle eine wichtige Maßnahme: prüfe dabei deine Haut regelmäßig auf neue Muttermale und kontrolliere, ob sich bestehende Muttermale verändert haben, denn das könnte ein frühes Signal auf Hautkrebs oder dessen Vorstufen sein. Hilfreich ist dabei die ABCDE-Regel, mit der sich Muttermale prüfen lassen:
Beobachtest du eines dieser Merkmale, solltest du das baldmöglichst dermatologisch abklären. Früh entdeckt lassen sich Hautkrebs oder Vorstufen von Hautkrebs gut behandeln.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.