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Bakuchiol

Bakuchiol ist als mildere und verträglichere Alternative zu Retinol bekannt geworden. Dabei ist Bakuchiol ist ein pflegender und regenerierender Inhaltsstoff, der für sich allein glänzen kann – vielleicht auch in deiner Routine?

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Kurz und knapp:
  • Inhaltsstofflisten-Name (INCI): Bakuchiol 
  • Wirkung: antioxidativ, regenerierend, anti-bakteriell 
  • Anwendungsempfehlung: Als Serum oder Peeling 
  • Hauttypen: Bei Fältchen und/oder Pigmentstörungen sowie bei Akne 

Bakuchiol – Die Alternative zu Retinol?

Bakuchiol ist eine fettlösliche, gelbliche und zähflüssige Substanz, die in der 1970er Jahren erstmals aus den Samen der Babchi-Pflanze gewonnen wurde. Doch die Historie rund um die medizinische Anwendung dieser Pflanze reicht weit zurück: in der traditionellen chinesischen Medizin sowie dem indischen Ayurveda wird sie schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Auf der Bildfläche der Dermatokosmetik ist Bakuchiol jedoch erst 2007 erschienen. Seither ist fast schon eine Art Hype entbrannt und Bakuchiol gilt als einer der interessantesten Inhaltsstoffe – auch weil es häufig mit Retinol verglichen wird. Doch auch wenn sich Retinol und Bakuchiol in ihren Wirkungen ähneln, handelt es sich um zwei verschiedene Wirkstoffe. Ein Vergleich ist müßig und wird Bakuchiol nicht gerecht. 

Besonders interessant ist die antioxidative Wirksamkeit von Bakuchiol. Als starkes Antioxidans neutralisiert es freie Radikale, die schädigend auf Zellen, Proteine und Lipide wirken können. Antioxidantien agieren als eine Art Prävention gegenüber vorzeitiger Hautalterung.

Wirkung von Bakuchiol auf die Haut

Der Blick auf die Wirkungen von Bakuchiol, verrät weshalb Bakuchiol gerne mit Retinol verglichen wird. Wie auch Retinol entfaltet Bakuchiol positive Wirkungen auf die Haut und das Hautbild:

  • mildert Falten und Fältchen
  • wirkt antioxidativ
  • regeneriert die Haut
  • kann Hyperpigmentierungen abschwächen und den Hautton ausgleichen
  • kann sich positiv auf das Hautbild bei Akne auswirken
  • wirkt antimikrobiell und entzündungshemmend

Die pflegenden Eigenschaften von Bakuchiol sind wissenschaftlich bislang nicht so ausgiebig untersucht, wie es etwa bei Retinol der Fall ist. Die Datenlage wächst zunehmend und die ersten Ergebnisse sind positiv.

Bakuchiol bei Falten und Fältchen

In dermatologischen Studien zeigte Bakuchiol eine Wirkung auf Fältchen. Grund hierfür könnte sein, dass für Bakuchiol in Zellstudien eine positive Wirkung auf die Kollagenbildung nachgewiesen wurde. Kollagen ist eine wichtige Strukturkomponente der Haut und sorgt für Festigkeit. In seiner Funktion als Antioxidans bewahrt Bakuchiol die Haut zudem vor oxidativem Stress, welcher ein entscheidender Trigger für die Hautalterung ist.

Bakuchiol bei Akne

Im Zusammenhang mit Akne ist die Haut nur von einer Störung der Talgproduktion betroffen, zudem ist die Haut empfindlich und neigt zu Entzündungen. Aufgrund seiner regenerierenden, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften kann Bakuchiol bei Akne hilfreich sein. Es sorgt dafür, dass Entzündungen schneller abheilen und das Wachstum unerwünschter, aknefördernder Bakterien gehemmt wird.

Bakuchiol bei sensibler Haut

Empfindliche und sensible Haut zeigt Rötungen, trockene Stellen und Irritationen. Bakuchiol wirkt beruhigend und kann eine gesunde Hautbarriere unterstützen. Ist die Hautbarriere intakt, so kann Wasser besser in der Haut bewahrt werden, zudem ist die Haut gegenüber irritierenden Schadstoffen besser geschützt.

Hautpflege mit Bakuchiol

Bakuchiol ist eine fettlösliche Substanz. Daher ist der antioxidative und regenerierende Stoff von allem in Produkten mit einer Fettbasis zu finden: Cremes, Emulsionen oder Öle. Doch auch Seren können Bakuchiol enthalten – in dem Fall ist das Serum dann nicht wasserbasiert, sondern cremig, fettbasiert und reichhaltiger.

Der Einsatz von Bakuchiol gestaltet sich einfach, denn es ist sehr verträglich und damit für fast jeden Hauttyp und Hautzustand geeignet. Auch sensible Haut kann von Bakuchiol profitieren – die individuelle Verträglichkeit solltest du jedoch immer vorab prüfen. Denn Bakuchiol gehört – besonders in höheren Konzentrationen über 0,3 % – zum Feld der Wirkstoffkosmetik. Wie alle stark wirksamen Inhaltsstoffe kann daher auch Bakuchiol individuell zu Irritationen führen. Aus diesem Grund sollten Produkte mit neuen, für die Haut bislang unbekannten Inhaltsstoffen zunächst langsam in die Routine eingeführt werden. 

Während Produkte mit Retinol aufgrund seiner Lichtempfindlichkeit vor allem abends empfohlen werden, kannst du Bakuchiol morgens und abends nutzen. Denn Bakuchiol ist gegenüber Licht weitaus stabiler als Retinol.

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

Literaturangaben

  1. Cosmeceuticals and Active Cosmetics, Bakuchiol: A Retinol-Like Functional Compound, Modulating Multiple Retinol and Non-Retinol Targets. 2015, Third Edition, pp.1-18.
  2. Dhaliwal et al., Prospective, randomized, double-blind assessment of topical bakuchiol and retinol for facial photoageing. Br J Dermatol. 2019 Feb;180(2):289-296. 
  3. Chaudhuri and Bojanowski, Bakuchiol: a retinol‐like functional compound revealed by gene expression profiling and clinically proven to have anti‐aging effects. Int J Cosmet Sci. 2014 Jun;36(3):221-30. 
  4. Katsura et al., In vitro antimicrobial activities of bakuchiol against oral microorganisms. Antimicrob Agents Chemother. 2001 Nov;45(11):3009-13. 
  5. Adhikari et al., Antioxidant activity of bakuchiol: experimental evidences and theoretical treatments on the possible involvement of the terpenoid chain. Chem Res Toxicol. 2003 Sep;16(9):1062-9.