Der Trend zur haarlosen Vulva ist nicht neu: Schon im alten Ägypten war die Intimrasur für Frauen wie auch für Männer beliebt. Das hat rein ästhetische Gründe. Manche finden eine rasierte Haut einfach schöner und fühlen sich attraktiver damit. Auch im Sommer, wenn am Badeanzug nichts herausschauen soll, bietet sich eine Intimrasur im Bikinibereich an. Sensible Haut kann allerdings schnell irritiert auf eine Rasur reagieren. Das liegt zum einen daran, dass häufiges und schnelles Rasieren die empfindliche Partie strapaziert. Zum anderen reiben eng anliegende Klamotten über die frisch rasierte Haut und reizen sie dadurch zusätzlich.
Damit deine Intimrasur so schonend wie möglich ist, sind drei Punkte besonders wichtig. Zunächst brauchen Haut und Haar eine gute Vorbereitung durch ein Bad oder Pflegeprodukte wie Rasierschaum oder -gel. Sie machen unter anderem die Härchen weich, wodurch sie leichter gekappt werden. Verwende dazu am besten parfümfreie Produkte, denn Duftstoffe können reizend wirken und dadurch irritieren.
Eine behutsame Rasur-Technik, bei der du nur einmal über dieselbe Stelle fährst, schont deine Haut. Das klappt am besten mit scharfen Klingen. Direkt im Anschluss, aber auch an den Tagen danach, gönnst du dem frisch rasierten Bereich eine regenerierende Pflege. So bringst du ihn wieder ins Gleichgewicht – denn jede Rasur bedeutet Stress für die Haut.
Grundsätzlich ist aber ein natürlich gehaltener Intimbereich ebenso hygienisch wie ein unbehaarter. Ob und wie du dein Schamhaar rasieren möchtest, bleibt also ganz deinem persönlichen Geschmack überlassen.
Mit den richtigen Produkten und Tools geht die Rasur einfach von der Hand und hinterlässt eine geschmeidige Haut ohne Spannungsgefühle, Rasurpickel und Irritationen. Mit drei Produkten gelingt die Intimrasur immer besonders gut.
Welchen Rasierer du nimmst, hängt von deinen Vorlieben ab. Einen Nassrasierer kannst du einfach unter der Dusche oder in der Badewanne benutzen. Wichtig hierbei ist eine scharfe Klinge. Wechsle sie deshalb alle zwei bis drei Wochen. Eine stumpfe Klinge reißt eher an den Härchen, anstatt sie sauber zu kappen. Das ziept und strapaziert die Haut. Darüber hinaus reibt ein stumpfer Rasierer stärker auf der Haut und führt so zu Mikroverletzungen – Rötungen und feine Schnitte sind vorprogrammiert.
Bist du mit dem Nassrasierer fertig, spülst du ihn gründlich mit heißem Wasser ab und entfernst Haarreste und Rückstände. Verstaue die Klinge dann an einem trockenen Ort. Durch eine saubere und trockene Lagerung verhinderst du, dass die Klinge zu einem Nährboden für Bakterien wird, die wiederum Entzündungen auf der Haut hervorrufen können.
Einen elektrischen Rasierer nutzt du üblicherweise im Trockenen. Manche Modelle können aber auch nass verwendet werden. Ganz gleich, ob trocken oder nass: Mit einem elektrischen Rasierer kannst du je nach Aufsatz die Haare in deinem Intimbereich auch nur trimmen, anstatt sie komplett zu rasieren. Das ist praktisch, wenn du deiner Haut ein wenig Ruhe zwischen den Rasuren geben und die Haare trotzdem kurz halten möchtest.
Da der Nassrasierer direkt auf der Haut aufliegt, sind Rasuren mit ihm besonders gründlich. Bei einem Elektro-Rasierer trennt ein dünnes, perforiertes Metallblatt die Schneidmesser von der Haut. Dadurch liegt er nicht direkt auf und die Härchen werden etwas weiter oben gekappt. Das macht die Rasur mit dem Elektrorasierer besonders schonend und beugt Rasurbrand vor.
Hast du dich für einen Nassrasierer entschieden, trägst du vor der Rasur noch einen Rasierschaum oder ein -gel auf. Es macht die Härchen weicher und lässt die Klinge sanft über deine Haut gleiten. Dadurch schützt du sie vor möglichen Schnitten und erzielst ein glatteres Ergebnis. Alternativ kannst du auch zu Rasiercremes oder -seifen greifen. Sie haben dieselbe Wirkung und sind zum Teil rückfettend, sodass deine Haut durch die Rasur nicht austrocknet.
Nach der Rasur pflegst du die Haut mit einem milden Aftershave, das für den Intimbereich geeignet ist. Diese Körperstelle ist besonders empfindlich und braucht daher eine extra sanfte Pflege. Deswegen nutzt du am besten ein Aftershave ohne Duftstoffe. Sie können reizend wirken und dadurch Irritationen und Rötungen auslösen.
Inhaltsstoffe wie Propolis oder Panthenol beruhigen die durch das Rasieren strapazierte Haut und wirken zudem anti-inflammatorisch. Das heißt, sie wirken Entzündungen und Pickeln aktiv entgegen. Phospholipide stabilisieren die Hautbarriere und helfen dabei, die oberste Hautschicht zu regenerieren. Ein echter Allrounder ist Aloe vera: Sie wirkt sowohl kühlend als auch reizlindernd und hydratisiert bis in die Tiefe.
Du hast den Rasierer deiner Wahl? Dann kann es auch schon losgehen. Wichtig: Nimm dir Zeit! Hast du Zeitdruck, hetzt du dich und die Gefahr von Schnitten und späteren Rasurpickeln steigt. Stattdessen kannst du die Rasur auch in einen Beauty-Tag integrieren und gleichzeitig eine Gesichtsmaske auftragen – für den Wellness-Faktor.
Wasche zunächst deinen Intimbereich, sodass mögliche Schweiß- oder Lotionrückstände vollständig abgewaschen sind. Das macht sowohl Haut als auch Haar weicher und erleichtert die Rasur. Nutzt du einen elektrischen Rasierer, trocknest du den Bereich gut ab. Möchtest du lieber einen Nassrasierer verwenden, trägst du Rasierschaum oder eine Alternative wie Rasiergel, -seife oder -creme auf.
Nimm nun eine Stellung ein, die für dich bequem ist. Das kann im Stehen, aber auch im Sitzen sein. Probiere einfach aus, welche Position du angenehm findest. Setze den Rasierer an und gehe dann von oben nach unten vor. Dabei streichst du den Rasierer ohne Druck in Haarwuchsrichtung. Dadurch beugst du Rötungen und Rasierpickeln im Intimbereich vor. Alternativ rasierst du gegen die Wuchsrichtung. Das hinterlässt ein glatteres Ergebnis, strapaziert die Haut aber auch mehr. Hier musst du für dich entscheiden, was für dich besser funktioniert.
Hast du einen Nassrasierer, wäschst du diesen nach jedem Strich aus. So stellst du sicher, dass er scharf bleibt und gründlich rasiert. Hast du alle gewünschten Haare entfernt, spülst du die Haut kalt ab. Das kalte Wasser lässt die Haut zusammenziehen und verhindert so, dass Bakterien in die Haut eindringen und für Entzündungen sorgen. Außerdem kühlt und beruhigt es deine Haut. Im Anschluss tupfst du sie sanft trocken. Das ist schonender als sie einfach abzureiben.
Tipp: Für eine extra schonende Rasur kombinierst du elektrischen und Nassrasierer. Dazu fängst du mit dem Elektro-Rasierer an und stutzt die Härchen auf ein bis zwei Millimeter Länge. Die gekürzten Haare rasiert du nass nach. Da du mit dieser Methode nicht mehrmals mit dem Nassrasierer über dieselbe Partie gehst, ist sie besonders sanft zur Haut.
Nach der Rasur gönnst du deiner Haut eine Portion Pflege. Creme sie mit einer milden Aftershave-Lotion ein. Sie spendet Feuchtigkeit und beruhigt gereizte Hautpartien. Darüber hinaus fühlt sich deine Haut dadurch besonders glatt und geschmeidig an.
Neben der Rasur gibt es noch einige andere Methoden, die für den Intimbereich infrage kommen. Hier findest du einen Überblick.
Beim Waxing wird warmes Wachs in Haarwuchsrichtung auf die Haut aufgetragen und ruckartig entgegen dem Haarwuchs wieder abgezogen. Dadurch wird das Haar mitsamt der Wurzel entfernt und du genießt eine bis zu vier Wochen glatte Haut. Da die Haare ausgerissen werden, kann diese Methode weh tun.
Das Sugaring entfernt Haare mittels einer Zuckerpaste. Sie wird entgegen der Haarwuchsrichtung aufgetragen und mit ihr wieder abgezogen. Das Schamhaar wird mit der Wurzel entfernt und bleibt bis zu vier Wochen weg. Auch diese Art der Haarentfernung ist leicht schmerzhaft, tut aber etwas weniger als das Waxing weh, da die Haare in Wuchsrichtung herausgezupft werden.
Zum Epilieren benötigst du einen Epilierer: Das ist ein Gerät, das die Haare mittels sich drehender Pinzetten mitsamt der Haarwurzel entfernt. Auch hier brauchen die Härchen bis zu vier Wochen, um wieder nachzuwachsen. Je nach Gerät wird die Haut während des Epilierens massiert oder sogar gekühlt, was die Anwendung weniger schmerzhaft macht.