Ganz egal in welchem Alter und welcher Situation – Pickel möchte man einfach nur möglichst schnell wieder loswerden. Und probiert dafür auch die verrücktesten Tricks und Hausmittel aus. Nun ist in den sozialen Medien ein neuer Anti-Pickel-Hack aufgepoppt, der ziemlich vielversprechend klingt: Dabei soll ein Blasenpflaster die optimale Heilungs-Umgebung für Pickel schaffen und ihre Entzündungen in kürzester Zeit abklingen lassen.
Doch helfen Blasenpflaster wirklich als Wunderwaffe gegen Pickel? Ja, an diesem Hype scheint tatsächlich etwas dran zu sein. Spezielle Patches für Pickel gibt es ja schon lange, und genau wie sie funktionieren auch Blasenpflaster nach dem Prinzip der feuchten Wundheilung. Sie können die Wunde luftdicht abschließen und überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe absorbieren, indem sie diese zu Gel verdicken.
Verantwortlich dafür ist Hydrokolloid, dessen Name sich aus den griechischen Begriffen “Hydro” (Wasser) und “Kolla” (Leim) zusammensetzt. Es handelt sich dabei um gelbildende Polymere, die Flüssigkeit zu Gel binden können.
Hydrokolloide Wundauflagen und Hydrokolloid-Pflaster sind in der Medizin schon lange bewährte Mittel, um Wunden zu heilen. Nun erobert der Hashtag “hydrocolloid bandages” die sozialen Medien, wenn es um die S.O.S.-Behandlung von Pickeln geht. Denn die Hydrokolloid-Gel-Beschichtung der Blasenpflaster kann Wundsekret aufnehmen und die Wunde sauber halten. Eine Eigenschaft, die bei einem entzündeten Pickel im Gesicht genauso sinnvoll ist wie bei einer Blase am Fuß: Die Pflaster können auch Öl und Eiter absorbieren und die entzündeten Pickel so keimfrei halten. Je schneller der Eiter aus dem Pickel gezogen wird, desto schneller kann der Pickel von innen heraus abheilen. Dank der keimfreien Oberfläche kann er sich außerdem nicht ständig neu infizieren. Gleichzeitig enthalten einige Blasenpflaster auch noch entzündungshemmende Stoffe wie Teebaumöl oder Zinkoxid, die die Heilung zusätzlich fördern können.
Die größte heilende Wirkung sollen die Blasenpflaster bei entzündeten Pickeln haben, die an der Oberfläche Flüssigkeit aufweisen. Bei geschlossenen Mitessern, Blackheads und tieferliegenden Pickeln, sind die umfunktionierten Blasenpflaster leider nicht wirksam. Denn sie können Flüssigkeiten aufsaugen, aber keinen festsitzenden Talg aus der Tiefe ziehen. Auch bei Akne ist Vorsicht geboten – hier solltest du immer eine*n Dermatolog*in nach der perfekten Therapie fragen.
Blasenpflaster gehören nicht nur bei High Heels-Fans zur Hausapotheke. Wahrscheinlich musst du nicht lange suchen, um auch bei dir zuhause ein Exemplar zu finden. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die dafür sprechen, Blasenpflaster bei Pickeln auszuprobieren:
Da du Blasenpflaster gegen Pickel sogar über Nacht einwirken lassen kannst, ist die richtige Anwendung super wichtig. Die folgenden Schritte zeigen dir, wie du das Blasenpflaster bei Pickeln richtig einsetzt:
Im Grunde ist die Verwendung von Blasenpflastern bei Pickeln harmlos, da die Pflaster ja für die Haut vorgesehen sind. Allerdings nur für die Haut an den Füßen: Diese Pflaster sind dafür gemacht, 24 Stunden fest an der Ferse zu kleben. Der verwendete Klebstoff ist also stärker als der von speziellen Pickel-Patches, die für das Gesicht entwickelt wurden. Da die Gesichtshaut aber viel dünner und empfindlicher ist, als die Haut an den Füßen, kann sie unter Umständen mit Rötungen auf den Klebstoff reagieren.
Zählst du zu den Sensibelchen oder möchtest du dein Blasenpflaster gegen Pickel über Nacht tragen, solltest du einen Patch-Test an einer versteckten Hautstelle machen. Wenn nach 24 Stunden keine Reizung oder Rötung auftritt, kannst du dich mit den Blasenpflastern an das Gesicht wagen. Starte mit einer Stunde Einwirkzeit und verlängere, wenn du merkst, dass du es gut verträgst.
Ob dieser Social Media-Trend wirklich etwas für dich ist, oder ob du lieber auf Pickelpaste & Co zurückgreifst, weißt du selbst am besten. Du kennst deine Haut und kannst abschätzen, ob Blasenpflaster bei deinen Pickeln eher Schaden oder Nutzen bringen. Oder ob deine Pickel nicht doch an der Luft am besten abheilen.