Es gibt ein paar lästige Haar-Themen, die vor allem beim Styling, aber auch im Alltag eine Herausforderung sein können. Neben Frizz und feinem Haar zählt auch die Kombi aus fettigem Ansatz und trockenen Spitzen dazu. Denn die Aufteilung scheint ungerecht: Warum ist im Ansatz so viel Fett, das die Spitzen bräuchten? Das Gute – man kann den Zustand beim Namen nennen: Mischhaare nennt sich das Ungleichgewicht auf dem Kopf, das vielen schon kurz nach dem Haarewaschen immer wieder aufs Neue die Styling-Laune verdirbt. Während Mischhaut vielen ein Begriff ist, sind Mischhaare vielen unbekannt – dabei haben beide eine Menge gemeinsam: sie weisen beide besonders trockene und besonders fettige Bereiche auf. Was bei der Mischhaut die glänzende T-Zone ist, ist bei Mischhaaren der fettige Ansatz. Was bei der Mischhaut die trockenen Bereiche an der Wange sind, sind bei Mischhaaren die trockenen Spitzen.
Es ist ein Balance-Akt, hier die richtigen Pflegestrategien zu finden: Nicht zu viel und nicht zu wenig pflegen und irgendwie beiden Zuständen gerecht werden. Eine One-fits-all-Lösung gibt es hier leider nicht. Um die Kombi aus fettigem Ansatz und trockenen Spitzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist es sinnvoll, wenn du Ansatz und Spitzen getrennt voneinander betrachtest und behandelst. Denn beide Zustände haben oft ganz unterschiedliche Ursachen. Wenn du diese erkannt hast, kannst du deine Pflege- und Styling-Routinen dementsprechend anpassen und gezielter vorgehen.
Ganz allgemein sind fettige Ansätze die Folge von zu viel Talg auf der Kopfhaut. Denn der wandert dann von der Kopfhaut auf die Haaransätze und lässt diese platt und strähnig aussehen. Talg setzt sich aus Fettsäuren, Proteinen und Wachsen zusammen. Er hat die Aufgabe, sich wie ein Schutzfilm über die Kopfhaut zu legen. Ist die Talgproduktion gestört, wird entweder zu viel oder zu wenig Talg produziert.
Eine erhöhte Talgproduktion kann folgende Gründe haben:
Es spielt keine Rolle, ob die Gründe für deine fettigen Ansätze akut sind oder eher chronisch bedingt – strähnige Ansätze müssen nicht sein. Mit dem richtigen Know-How kannst du, je nach Ursache, gezielt gegen sie angehen.
Folgende Faktoren können die Talgproduktion wieder ins Lot bringen:
Fetten deine Haare aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichtes, ungesunder Ernährung oder Stress nach, solltest du zunächst die primären Ursachen behandeln. Alle oben genannten Tipps wären dann erst der zweite Schritt, um strähnige Ansätze loszuwerden.
Auch wenn die Talgversorgung auf deinem Kopf ausreichend erscheint, können die Spitzen trocken sein. Sie enthalten dann weniger stabilisierendes Keratin und ihre Schuppenschicht ist oft aufgeraut. So wirken sie stumpf, Feuchtigkeit ist verloren gegangen und Spliss kann entstehen. Die Gründe für trockene Spitzen liegen entweder in deinem Haartyp oder in ungünstigen Styling- und Pflege-Gewohnheiten.
Hier eine kleine Übersicht, welche Faktoren trockene Spitzen begünstigen können:
Das, was deine Spitzen jetzt brauchen, ist das Gegenteil von dem, was dein Ansatz braucht: Nährende Texturen und eine Extraportion Schutz vor Hitze & Co. Wie du deine trockenen Spitzen trotz fettiger Ansätze in Bestform bringst, verraten dir die folgenden Tipps:
Ein Shampoo zu finden, das den fettigen Ansatz und die trockenen Spitzen in Balance bringt, kann zur Herausforderung werden. Denn ist es zu pflegend, kleben die Haare schon bald dünn und platt am Kopf. Gerade Shampoos, die Silikone oder Öle enthalten, beschweren schnell fettende Ansätze noch mehr. Sinnvoller ist es, auf ein gründlich reinigendes Shampoo zu setzen und die Ansätze beim Waschen separat zu behandeln und besonders zu schützen.
Stelle dir deine Ansätze dazu wie die T-Zone deiner Haare vor und teile deine Haare vor der Haarwäsche in Ansätze und Spitzen auf: Arbeite vor dem Shampoonieren Haaröl oder eine Haarmaske in die trockenen Spitzen ein. Shampooniere anschließend nur die Ansätze mit einem gut entfettenden, silikonfreien Shampoo. So sind die Spitzen vor dem Shampoo geschützt und selbst das Auswaschen kann ihnen nichts anhaben. Bei besonders langen Haaren kannst du auch die “Scalp-Wash-Methode” anwenden. Dazu kannst du die Längen auf dem Oberkopf zu einem lockeren Dutt binden. Wenn du darunter genug Spielraum lässt, kannst du mit dieser Methode nur den Ansatz waschen.
Kommst du mit der aufgeteilten Haarwäsche nicht so gut zurecht, können auch milde Shampoos eine gute Lösung sein. Sie überpflegen deine Ansätze nicht, trocknen die Spitzen aber auch nicht aus. Auch ein Shampoo in Bioqualität kann helfen – denn hier ist die Liste der Inhaltsstoffe nicht so lang.
Natürlich gibt es auch Kombiprodukte, die speziell für Mischhaare mit fettigem Ansatz und trockenen Spitzen entwickelt wurden. Hier solltest du einfach selbst herausfinden, ob diese Shampoos etwas für dich sind, das kommt ganz auf Haare und individuelle Wasch-Vorlieben an. Wie immer gilt: Ausprobieren.
Alternativ gibt es noch das Allroundtalent Trockenshampoo. Damit kannst du die nächste Haarwäsche bis zu zwei Tage hinauszögern und so die natürliche Talgbildung deiner Kopfhaut zurück in Balance kommen lassen. Außerdem kannst du das Dry Shampoo gezielt auf die Ansätze aufsprühen oder aufstäuben, ohne dass die Spitzen davon etwas abbekommen. Seine Partikel saugen überschüssigen Talg einfach auf und nehmen den Ansätzen so den Glanz. Das Coole: Es gibt Trockenshampoos für alle Haarfarben, so dass es wirklich wie unsichtbar in den Ansätzen verschwinden kann.