Wie auch Glycolsäure, gehört Mandelsäure zur Gruppe der alpha-Hydroxysäuren (AHA-Peelings). Die Wirkung von Mandelsäure ist der von Glycolsäure ähnlich. Zwar ist die Wirkung von Mandelsäure etwas weniger direkt und effektiv, dafür ist sie aber sehr viel milder und verträglicher als Glycolsäure. Peelings mit Mandelsäure eignen sich daher auch für sensible oder empfindliche Hauttypen und können individuell sogar bei Rosacea eingesetzt werden.
Mandelsäure wirkt keratolytisch (peelend) und kann so die Regeneration deiner Haut unterstützen Darüber hinaus entfaltet Mandelsäure einen positiven Einfluss auf die Hautstruktur:
Du wirst Mandelsäure fast ausschließlich als chemisches Peeling antreffen – häufig deklariert als Serum. Seren und Peelings mit Mandelsäure sind in Konzentrationen von 2-15 % sowie niedrigem pH-Wert besonders effektiv. Willst du Mandelsäure in deine Hautpflegeroutine integrieren, beachte folgende Punkte:
Nutze Mandelsäure zu Beginn nur an 1-2 Tagen die Woche und steigere die Anwendung im Laufe von 3-4 Wochen. Abhängig von der individuellen Verträglichkeit und der Konzentration der Mandelsäure, kannst du die das Peeling auf bis zu 3x die Woche steigern.
Verwende Peelings am besten am Abend. Reinige dazu zunächst wie gewohnt dein Gesicht und trockne die Haut sanft ab. Das Peeling solltest du idealerweise auf trockener Haut verwenden, denn trockene Haut nimmt Wirkstoffe weniger schnell auf – so lässt sich das Irritationspotenzial reduzieren.
Sofern nicht anders angegeben, musst du das Peeling nicht abwaschen, auch eine Einwirkzeit ist nicht nötig. Beende deine Abendroutine wie auch sonst, beispielsweise indem du ein Serum und eine pflegende Feuchtigkeitscreme verwendest.
Durch die Entfernung der überschüssigen Hautschüppchen kann die Haut lichtempfindlicher gegenüber der Sonne werden. Daher setzt die Verwendung (chemischer) Peelings eine konsequente und tägliche Verwendung von Sonnencreme voraus. Weshalb du dein Gesicht aber auch unabhängig von der Anwendung chemischer Peelings täglich eincremen solltest, liest du in folgendem Beitrag: Täglicher Sonnenschutz fürs Gesicht.
Bei den folgenden Hautzuständen kannst du von einer Pflege mit Mandelsäure profitieren:
Deine Haut ist fahl und ihr fehlt der Glow? Das liegt häufig daran, wenn sich auf der Hautoberfläche zu viele Hautschüppen befinden oder die Hornhaut zu dick ist. Mit chemischen Peelings aus der Gruppe der AHA kannst du deine Haut dabei unterstützen, diese überschüssigen Hautschüppchen sanft zu entfernen – die Wahl der passenden AHA hängt dabei von deiner Haut ab. Ist deine Haut eher empfindlich oder sensibel, kann Mandelsäure eine gute Option sein.
Bei Akne, unreiner oder fettiger Haut trägt Mandelsäure zu einem klaren Hautbild bei, indem sie überschüssiges Fett entfernt und somit das Wachstum von Bakterien eindämmt. Pickel und Entzündungen, insbesondere im Zusammenhang mit Akne, werden effektiv bekämpft. Unter den AHAs ist Mandelsäure die einzige mit einer derartigen Wirkung. Unter den chemischen Peelings weist nur Salicylsäure (BHA) eine vergleichbare Eigenschaft auf.
Sensible oder empfindliche Haut neigt häufig zu Rötungen und Entzündungen. Mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften kann Mandelsäure bei gereizter Haut sowie Akne oder Rosacea dazu beitragen, Entzündungsreaktionen zu mildern und die Haut zu beruhigen.
Die Hautalterung ist ein natürlicher Prozess, der sich kaum stoppen lässt und sich anhand von zurückgehender Spannkraft, Elastizität sowie Fältchen zeigt – oft ist von reifer Haut die Rede. Die Verwendung eines sanften Peelings kann nicht nur die Regeneration der Haut unterstützen, auch die Bildung festigender Hautstrukturen lässt sich damit positiv beeinflussen.
Hinter dem Begriff „Hyperpigmentierungen“ verbergen sich beispielsweise Pigmentflecken, Altersflecken oder Pickelmale. Hyperpigmentierungen sind Verfärbungen deiner Haut infolge einer verstärkten Einlagerung des Hautfarbstoffes Melanin. Dermatologischen Studien konnten zeigen, dass die regelmäßige Anwendung von Peelings mit 10 % Mandelsäure Pigmentflecken/Altersflecken und Pickelmalen effektiv ausgleichen kann.
Übrigens: Du kannst Hyperpigmentierungen vorbeugen, indem du täglich eine Sonnencreme verwendest, denn meist gehen die unliebsamen Verfärbungen auf zu viel Sonne zurück und werden durch UV-Strahlung umso intensiver.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.