Abgebrochen, abgesplittert, eingerissen: Kaputte Nägel können ziemlich frustrierend sein. Gerade dann, wenn du am liebsten jede Woche neue Nagellack-Trends a usprobieren – oder pausenlos deinen Signature-Lack tragen möchtest. Blättert bei deinen Nägeln auch regelmäßig mehr als nur der Lack ab, bist du immerhin nicht alleine: Rund 20 Prozent der Bevölkerung leiden schätzungsweise unter strapazierten Nägeln, darunter mehr Frauen als Männer. Woran das liegt? Genau wie Haut und Haare, können auch deine Nägel bessere und schlechtere Phasen haben, das ist ganz normal und kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Spätestens seitdem Gel-, Acryl- oder Shellac-Sessions bei vielen zur Beauty-Routine gehören, sind starke und gesunde Nägel noch wichtiger geworden.
Doch warum sind Nägel eigentlich so empfindlich? Warum können sie schichtweise absplittern oder schmerzhaft einreißen? Ganz einfach: Nägel bestehen größtenteils aus dem Eiweiß Keratin und wachsen in der Nagelmatrix. Diese liegt unter der Haut verborgen und lagert ständig neue Zellen an. Auf diese Weise schiebt sie den Nagel immer weiter raus, etwa drei Millimeter pro Monat. Die Nägel können also immer wieder nachwachsen, das herausgewachsene Stück kann sich aber – im Gegensatz zur Haut – nicht von selbst regenerieren. Trocknen deine Nägel aus, verlieren sie an Elastizität und Geschmeidigkeit und können brüchig werden. Deshalb solltest du die empfindlichen Hornplatten niemals zu stark manipulieren und immer gut pflegen. Behandle sie am besten so behutsam wie deine Haare: Mit einer abgestimmten Pflege, dem richtigen Nährstoffmix und ausreichend Schonung kannst du deine Nägel nachhaltig stärken.
Bevor du damit beginnst, deine Finger- und Fußnägel zu stärken, solltest du zunächst die Ursache(n) für deine geschwächten Nagelplatten herausfinden. Folgende Faktoren können sie strapazieren:
Je trockener ein Nagel ist, desto spröder und brüchiger kann er werden. Enthält er genug Feuchtigkeit, ist er elastisch, gesund und glänzend. Wie deine Haare, kannst du auch deine Nägel mit pflegenden Wirkstoffen stärken und durchfeuchten. Auf diese Weise kannst du sie nachhaltig widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse machen.
Du hast deine Nagelpflege in letzter Zeit etwas vernachlässigt? Die folgenden Punkte verraten dir, mit welchen Pflege-Tricks, Texturen und Tools du Finger- und Fußnägel ab jetzt regelmäßig stärken kannst.
Tipp: Damit die Pflege deiner Nägel in Zukunft nicht mehr in Vergessenheit gerät, kannst du sie zu einem entspannten Ritual machen. Richte dir für deine Mini-Maniküre ein hübsches Tablett auf dem Couchtisch ein, das du mit all deinen Nail-Essentials bestückst. Damit kannst du deinen Nägeln jeden Abend ganz relaxt eine Extraportion Pflege gönnen – und nebenbei deine Lieblingsserie verfolgen. Netflix and (Nail)care, sozusagen.
Neben Haut und Haaren können Mediziner*innen auch an deinen Nägeln erkennen, ob du dich ausgewogen ernährst. Denn ist dein Körper ausreichend mit allen Nährstoffen, Vitaminen & Co ver sorgt, kann er bei der Bildung neuer Zellen aus dem Vollen schöpfen. Dann können deine Nägel glänzen und widerstandsfähig sein.
Mit einer eiweißreichen Ernährung, ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kannst du ein gesundes Nagelwachstum unterstützen. Auch die Trinkmenge von mindestens zwei Litern Wasser pro Tag ist wichtig, denn Nägel brauchen Feuchtigkeit von außen und innen.
Leider klappt das alles aber nicht immer: In kräftezehrenden Phasen von Job-, Familien- oder Alltagsstress, während eines Infekts oder auch in der Schwangerschaft, kann eine ausgewogene Ernährung zur Herausforderung werden. Dann ist es oft schwer, täglich die empfohlenen Mengen von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen über die Nahrung aufzunehmen. In diesen Zeiten kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) für deinen Körper sinnvoll sein.
Für den Aufbau und Erhalt deiner Naturnägel kannst du auf Supplements mit folgenden Mikronährstoffen setzen:
Tipp: Halte beim Kauf deiner Nahrungsergänzungsmittel Ausschau nach Kombipräparaten. Viele Hersteller bieten bereits einen speziell abgestimmten Nährstoff-Mix für die Nägel an.
Ganze zehn Quadratzentimeter machen deine Nägel aus – eine Fläche, die in den letzten Jahren zum absoluten Hingucker geworden ist. Vielleicht zählen deshalb mittlerweile auch bei dir Gel- oder Acrylnägel zu den absoluten Beauty-Must-Haves. Schließlich sind die Langzeit-Lacke nicht nur super glänzend und kratzfest, sie können auch bis zu einem Monat halten.
Doch so praktisch die Fake Nägel auch sind, so sehr können sie auch deine echten Nägel strapazieren: Durch das vorbereitende Anrauen der Nageloberflächen können bestimmte Stoffe aus Gellack & Co. tiefer in deine Nägel eindringen und sie porös machen. Auch das Aushärten mit UV-Lampen kann deine Nägel strapazieren, genau wie das Ablösen der Lacke mit Aceton oder das Abtragen mit einer Feile. Hinzu kommt, dass du vielleicht auf künstliche Nägel setzt, um deine ohnehin schon dünnen Naturnägel zu verstärken. Es kann also sein, dass du deine Naturnägel mit jeder Anwendung von künstlichen Nägeln weiter schädigst, und sie dadurch immer dünner werden. Die Gefahr besteht vor allem beim Entfernen von Acrylnägeln: Hier wird das Acryl abgefeilt, dadurch werden die bereits angerauten Nägel jedes Mal noch dünner.
Was dann hilft, sind folgende S.O.S.-Maßnahmen:
Nachdem der Lack ab ist, kannst du eine ehrliche Bestandsaufnahme machen: Wie steht es um deine Nägel, sind sie durch die vielen Behandlungen ausgetrocknet? Oder sind sie brüchig geworden? Brennen sie beim Kontakt mit warmem Wasser oder schmerzen sie bei Druck? Hat sich vielleicht sogar Nagelpilz gebildet? (Bei einem Verdacht auf Nagelpilz solltest du eine*n Ärztin/Arzt aufsuchen).
Keine Sorge, deine Nägel werden sich wieder regenerieren – das braucht aber Zeit. Denn Nägel wachsen langsam. Bis sich dein Nagel komplett erholt hat, können – je nach individuellem Nagelwachstum – bis zu 9 Monate vergehen. Auch wenn deine strapazierten Nägel am liebsten sofort mit einer neuen Lackschicht kaschieren möchtest, solltest du ihnen eine Pause gönnen. Je nach Zustand deiner Nägel solltest du mindestens vier Wochen keinen Nagellack tragen. Je länger du den Lack-Verzicht durchhältst, desto besser. Denn deine Nägel müssen sich erholen.
Feile deine Nägel mit einer Glasfeile kurz, das sieht bei geschädigten Nagelplatten einfach schöner aus. So minimierst du außerdem das Risiko, dass etwas schmerzhaft einreißt oder dass noch mehr vom Nagel abblättert.
Du kannst deine Nägel bei der Regeneration unterstützen. Starte deine Nagelkur mit einem verwöhnenden Ölbad: Erwärme dazu ein Öl deiner Wahl, ideal ist Kokos- oder Olivenöl. Tauche dann deine Finger für etwa zehn Minuten in das warme Bad und massiere das Öl währenddessen gut in die Nägel ein. Im Anschluss nimmst du das überschüssige Öl grob mit einem Papiertuch ab, massierst die Reste in Hände und Nägel ein. Für eine stärkere Pflegewirkung kannst du die Maniküre-Session auf den Abend legen und nach dem Ölbad Baumwollhandschuhe anziehen. So kann das Öl über Nacht weiter wirken.
Für mindestens vier Wochen solltest du zum Nagel-Pflege-Profi werden und die Gesundheit deiner Nägel im Auge behalten. Gönne ihnen in dieser Phase zusätzlich alle oben aufgeführten Pflegetipps für brüchige Nägel, sowie die erwähnten Nahrungsergänzungsmittel.
Handschuhe tragen: Lege dir Gummihandschuhe zum Geschirrspülen oder Wohnung putzen, sowie warme Woll- oder Lederhandschuhe für kalte Temperaturen zu. Sie können deine Nägel ganz einfach vor schädigenden Einflüssen wie Kälte, Wasser und chemischen Substanzen schützen.
Nicht knibbeln: Genau wie Nägelkauen ist auch das Reißen oder Kratzen an geschädigten Nägeln tabu. Alles, was vom Nagel absteht, solltest du vorsichtig mit einer Glasfeile entfernen. Abstehende oder eingerissene Nagelhaut kannst du mit einem Nagelknipser sanft ablösen.
Unterlack verwenden: Lackierst du deine Nägel gerne selbst, sollte ein Base Coat zu deinen Maniküre-Essentials gehören. Denn ein Unterlack kann deine Nagelplatten vor Verfärbungen, aber auch vor dem Austrocknen schützen.
Acetonfreien Nagellackentferner benutzen: Wie bereits erwähnt, kann der regelmäßige Gebrauch von Aceton deine Nagelplatten austrocknen. Achte beim Kauf von Nagellackentferner einfach auf den Hinweis “acetonfrei”.
Kunstnägel vom Profi entfernen lassen: Sind deine Fake Nägel beschädigt, solltest du nicht versuchen, den Lack selbst abzulösen. Dabei könntest du die empfindlichen Nageloberflächen verletzen.
Japanische Maniküre ausprobieren: Dieses pflegende Treatment kann deine Fingernägel stärken und ihnen gleichzeitig einen coolen Nude-Glow verleihen. Du kannst es ganz leicht Zuhause durchführen, das Finish kann zwei bis drei Wochen halten.
Die freie Autorin schreibt seit Jahren für renommierte Lifestyle-Magazine. Sie widmet sich dabei leidenschaftlich den Themen Beauty, Ernährung, Gesundheit und Sport. Zu ihren persönlichen Beauty-Favoriten zählen ein guter Highlighter, frischer Selleriesaft und Pilates.