Die Curly-Girl-Methode, auch bekannt als „Curly-Hair-“ oder „Wavy-Hair-Methode“, ist eine spezielle Pflegeroutine, die ganz auf die Bedürfnisse von welligem und lockigem Haar ausgerichtet ist. Dahinter steht die Annahme, dass deine Haare durch zu viel Hitze, unpassende Produkte und das „falsche“ Styling ihre natürliche Struktur verloren haben. Wenn du einige grundsätzliche Regeln beachtest und spezielle Produkte verwendest, verspricht die Curly-Girl-Methode, deine Naturlocken sichtbar zu verstärken – und das schon ab der ersten Anwendung. Je länger du dich strikt an die Pflege-Routine hälst, desto auffälliger soll das Ergebnis sein. Doch ist die Methode wirklich nur etwas für Lockenköpfe?
Afro-, Korkenzieher-Locken oder dicke Wellen: Für diese Haartypen ist die Curly-Girl-Methode ohne Frage perfekt geeignet. Aber funktioniert sie auch bei glatten Haaren? Wir sagen: jein. Denn sind deine Haare absolut straight, wird auch die Curly-Hair-Methode bei dir wahrscheinlich zu kaum sichtbaren oder gar keinen Ergebnissen führen. Aber: Manchmal kann sie selbst bei vermeintlich glatten Haaren einen sichtbaren Vorher-Nachher-Effekt erzielen. Das liegt daran, dass viele Menschen Naturwellen haben, ohne es zu wissen. Und da die Methode deine natürliche Haarstruktur betont, kannst du selbst bei einer leichten Naturwelle mithilfe der Pflegeroutine eine überraschende Wirkung erzielen. Du bist dir nicht sicher, ob du vielleicht „versteckte” Locken hast? Wir verraten dir, wie du erkennst, ob sich die Curly-Girl-Methode auch für dich lohnt.
Bei der Curly-Girl-Methode ist es wichtig, dass du ganz genau auf die Inhaltsstoffe deiner Pflegeprodukte achtest. Neben speziellen Shampoos und Conditionern, die unter anderem frei von Silikonen sind, gilt: Verwende Styling-Produkte, die für deinen Haartyp geeignet sind. Wir verraten dir, welche Must-Have-Produkte du brauchst, wenn du die Curly-Girl-Methode ausprobierst.
Als Low Poo bezeichnet man Shampoo, das mit möglichst wenig Zusätzen auskommt und daher besonders mild ist. Für die Curly-Girl-Methode sollte es in jedem Fall frei von wasserunlösliche Silikonen, Parabenen, stark reinigenden Sulfaten oder austrocknenden Alkoholen sein. Der Grund: Diese Inhaltsstoffe können deine Locken auf lange Sicht austrocknen und strohig wirken lassen. Dabei brauchen gerade meist stärkere Locken eine extra Portion Feuchtigkeit. Deshalb plädierte die Erfinderin der Curly-Hair-Methode ursprünglich dafür, gänzlich auf Shampoo zu verzichten. Jedoch lockerte sie diese Regel wieder. Denn mit Low Poo Shampoo reinigst und pflegst du dein Haar, ohne es zu beschweren.
Ein weiteres Must-have für die Curly-Girl-Methode ist ein feuchtigkeitspendender Conditioner. Greife zu einem besonders nährenden Produkt, zum Beispiel mit Sheabutter und Kokosöl. Je dicker deine Haare, desto reichhaltiger darf die Pflege sein. Denn besonders dicke Haare nehmen Feuchtigkeit und Nährstoffe schnell auf und brauchen daher viel davon. Für schwächere Locken ist eine proteinreiche Pflege geeignet. Der Grund: Proteine dringen tief in die Haarstruktur ein und pflegen so selbst feines Haar intensiv, ohne es zu beschweren.
Deinen Conditioner kannst du auch für die No-Poo-Methode verwenden. No-Poo steht dabei für „no Shampoo”. Bei dieser Methode verzichtest du komplett auf Shampoo und wäschst dein Haar ausschließlich mit Conditioner. Silikone und Co. sind hier tabu.
Wenn du die Haare gemäß der Curly-Hair-Methode entwirren möchtest, solltest du einen grobzinkigen Kamm verwenden. So löst du Knoten sanft und lässt deine Haarstruktur intakt. Alternativ kämmst du sie vorsichtig mit den Händen durch.
Bei der Curly-Girl-Methode ist es wichtig, dass du Styling-Produkte verwendest, die zu deiner Haarstruktur passen. Besonders bei dickerem Haar ist Haargel ein echter Gamechanger. Der Grund: Das Gel hat einen versiegelnden Effekt und bewahrt deine Haare so vor dem Austrocknen. Außerdem hält es deine Locken zusammen und reduziert Frizz. Bei feinem Haar empfehlen wir dir Gels und Styling-Cremes mit einem höheren Wasseranteil – so vermeidest du fettende Ansätze und bringst dein Haar gleichzeitig optimal in Form.
Hair-Plopping ist eine besondere Technik, bei der deine Haare in einem Mikrofaser-Handtuch auf deinem Kopf getrocknet werden. Wenn du das Handtuch schließlich löst, können deine Haare nach unten „ploppen“. So trocknen sie möglichst schonend, was sie besonders weich macht und Frizz vorbeugt. Außerdem werden sie mit dieser Methode zu Lockenbündeln zusammengehalten. Das Ergebnis: Definierte Locken voller Sprungkraft. Du brauchst also auf jeden Fall ein Mikrofaser-Handtuch. Im Gegensatz zu herkömmlichen Varianten aus Frottee raut es deine Haarstruktur nicht auf.
Ein Föhn mit Diffusor-Aufsatz ist bei der Curly-Hair-Methode ein absolutes Must-have. Der Aufsatz sorgt dafür, dass deine Haare gebündelt bleiben und trocknet sie schonend. Für definierte Locken voller Sprungkraft.
Auch wenn die Curly-Hair-Methode auf den ersten Blick komplex erscheint: Im Endeffekt entscheidest du selbst, welche Produkte und Techniken zu dir passen. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du mit der Curly-Girl-Methode deine Naturlocken neu definierst und deiner Haarstruktur neues Leben einhauchst.
Wasche deine Haare zur Vorbereitung auf die eigentliche Curly-Girl-Methode einmal gründlich mit einem Tiefenreinigungsshampoo durch. So befreist du sie von Schmutzpartikeln und Rückständen, damit sie optimal für ihre neue Pflege vorbereitet sind.
Massiere ein mildes Shampoo gründlich auf deiner Kopfhaut ein, während du die Längen aussparst. Hier kannst du auch eine Massagebürste verwenden. Lasse das Produkt deiner Wahl anschließend kurz einwirken und spüle es dann am besten mit kaltem Wasser aus. Denn kaltes Wasser schließt die Schuppenschicht und macht deine Haare schön weich. Wenn du auf die No-Poo-Variante setzt, kannst du diesen Schritt überspringen.
Jetzt ist die richtige Zeit für eine intensive Pflege – verteile dafür großzügig den Conditioner in deinem Haar und arbeite ihn von den Spitzen bis in die Längen ein. So pflegst du deine Haare intensiv und versorgst es mit Nährstoffen.
Entwirre deine Haare, solange dein Conditioner einwirkt. Hier hast du mehrere Möglichkeiten: Im Idealfall reicht es, wenn du kleine Knoten vorsichtig mit deinen Händen löst. Auf eine Bürste solltest du verzichten, da sie dein Haar strapazieren kann und Lockenbündel auftrennt. Stattdessen ist ein grobzinkiger Kamm ein praktischer Helfer, der dein Haar schonend durchkämmt.
Knete den Conditioner nach dem Kämmen noch einmal ordentlich von unten nach oben in dein Haar ein, um ihn besonders gut zu verteilen. Anschließend spülst du ihn aus – am besten wieder mit kaltem Wasser. Bei dickerem Haar empfehlen wir dir: Lass einen Teil des Produkts als Leave-in-Pflege in deinem Haar. Bei feinem Haar wäschst du den Conditioner besser ganz aus oder greifst zu einem etwas weniger reichhaltigen Leave-in-Produkt.
Jetzt ist das sogenannte Scrunching an der Reihe. Bei dieser Methode arbeitest du je nach Haarstruktur Gel, Creme oder Curly-Girl-Schaumfestiger in dein Haar ein. Das funktioniert so: Knete das Haar von unten nach oben immer wieder kräftig durch. Auf diese Weise verteilst du die Produkte besonders gut. Bei dieser Methode sollten deine Haare noch tropfend nass sein. So nimmt dein Haar das Produkt besser auf und deine nassen Haare formen sich durch das Kneten zu definierten Lockenbündeln.
Lege für das Hair-Plopping ein Mikrofaser-Handtuch oder alternativ ein einfaches Baumwollshirt vor dir auf den Boden. Bringe deinen Kopf möglichst senkrecht von oben auf das Handtuch, sodass dein Haar sich auf deinem Kopf bündelt. Wickle nun einen Turban und lasse deine Haare mindestens zehn bis zwanzig Minuten lang trocknen.
Beim Haare Trocknen hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst deine Haare zum Beispiel im T-Shirt lassen, bis sie kaum noch feucht sind. Danach lässt du sie an der Luft trocknen. Wenn dir das zu lange dauert, empfehlen wir dir, sie mit einem Föhn mit Diffusor-Aufsatz zu stylen. Hitze ist ein absolutes Tabu – föhne deine Haare also nur auf mittlerer oder kalter Stufe. Dank Aufsatz trocknen deine Haare schonend und deine Locken halten zusammen. Das Ergebnis sind geschmeidige und definierte Locken.