Namensgebend für das Eau de Cologne (EdC) ist die rheinische Stadt Köln. Im Jahr 1709 war den Menschen in dieser heutzutage so fröhliche Karnevalshochburg jedoch alles andere als zum Scherzen zumute. Wie vielerorts herrschte innerhalb der Bevölkerung die Vorstellung, regelmäßiges Waschen würde Krankheiten fördern und so wurden weder die schweren Gewänder von Staub, Schmutz und Schweiß gereinigt noch ausreichend auf körperliche Hygiene geachtet. Kaum zu glauben, dass dieser eher unangenehme Zustand die Geburtsstunde des heutigen Eau de Cologne darstellt. Um den beißenden Gerüchen wenigstens für kurze Zeit zu entkommen, entwickelte der in der Stadt wohnhafte Italiener Johann Maria Farina ein Parfum, zusammengestellt aus den Blüten von Bergamotte, Zeder und Zitrone, welches sich die Bürger fortan auf ein Taschentuch träufelten und vor Mund und Nase pressten, sobald sie ihre Häuser verließen.
Diese wohlriechende Erfindung war schon bald weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Auf die Bezeichnung Aqua Mirabilis getauft, entwickelte sich die Essenz daraufhin in Windeseile zum Verkaufsschlager und so belieferte der talentierte Parfümeur infolgedessen Händler und Königshäuser in ganz Europa. Aus tiefer Verbundenheit mit seiner Heimatstadt benannte Farina seine Kreation schließlich in Eau de Cologne um und schuf damit einen Klassiker. In der heutigen Zusammensetzung der ehemals historischen Duftmischung befindet sich eine Konzentration ätherischer Öle von 2 bis 4 Prozent. Diese Kombination der Duftstoffe macht das Eau de Cologne zu einem leichten Parfum für den Frühling und Sommer.
Dass ein Eau de Cologne nicht gleichzusetzen ist mit dem berühmten Echt Kölnisch Wasser oder Original Eau de Cologne bedarf des Wissens um die Folgegeschichte dieser Parfümvariationen. Das ursprünglich entstandene Parfüm aus einer Mischung von Bergamotte, Zitrone, Orange, Zeder, Mandarine, Limette, Pampelmuse und diversen Kräutern wird in gleicher Form auch heute noch produziert und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Das ebenfalls unter dem Namen 4711 bekannte Erfrischungswässerchen wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts von dessen Erfinder Wilhelm Mühlhens in Köln hergestellt und enthält 3 bis 5 Prozent ätherische Duftöle. Beide Varianten weisen feine Unterschiede auf, sind jedoch unverkennbar und eignen sich hervorragend zur blumigen Erfrischung.