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Azelainsäure

Azelainsäure kommt ursprünglich aus dem medizinischen Bereich und wird bei leichter und mittelschwerer Akne verschrieben. In der Kosmetikindustrie zieht Azelainsäure aufgrund vielfältiger Eigenschaften die Aufmerksamkeit auf sich.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Kurz und knapp: Azelainsäure
  • Inhaltsstofflisten-Name (INCI): Azelaic acid
  • Wirkung: peelend, anti-entzündlich, anti-bakteriell, antioxidativ
  • Anwendungsempfehlung: Als Serum oder Peeling
  • Hauttypen: Haut, die zu Akne oder Rötungen neigt

Azelainsäure – die Grundlagen

Azelainsäure kommt in der Natur in verschiedenen Gräser- und Getreidesorten vor. Für den kosmetischen Einsatz wird der Stoff vorwiegend industriell gewonnen, da Wirksamkeit und Stabilität hier deutlich besser ausfallen. Damit ist Azelainsäure ein synthetischer Inhaltsstoff, der seiner natürlich vorkommenden Version überlegen ist.

Chemisch betrachtet handelt es sich bei Azelainsäure um eine sogenannte Dicarbonsäure, diese ist aber nicht als hautschädlich oder reizend anzusehen– vor allem nicht in den kosmetischen Konzentrationsbereichen von 1-10%. In ihrer Struktur ähnelt Azelainsäure übrigens den Fettsäuren, was ihr den Eintritt in die Haut erleichtert.

Wirkung von Azelainsäure auf die Haut

Azelainsäure hat vielfältige positive Wirkungen auf die Haut und das Hautbild. So hat sie es inzwischen zu Recht vom reinenMedizinprodukt in die breitere kosmetische Anwendung geschafft. Die Wirkungen von Azelainsäure im Detail:

Azelainsäure bei Akne: Azelainsäure kann bei leichter und mittelschwerer Akne überaus wirksam sein. Höhere Azelainsäure-Konzentrationen hemmen das Wachstum des Aknebakteriums (Propionibacterium acnes), indem sie auf die bakterielle Proteinbiosynthese wirken.

Azelainsäure gegen Unreinheiten: Als Peeling unterstützt Azelainsäure den gesunden Verhornungsprozess der Haut. Denn sie hilft abgestorbenen Hautzellen, sich sanft und irritationsfrei von der Haut zu lösen. So wird auch der Entstehung von Mitessern (Komedone) vorgebeugt. Die Poren bleiben sauber – verstopfen weniger – und das Hautbild verfeinert sich.

Azelainsäure bei Rötungen: Haut, die zu Rötungen, Couperose oder Rosazea neigt, kann von Azelainsäure profitieren, denn sie mildert Faktoren, die zu Rötungen und Pusteln führen können.

Azelainsäure bei Hyperpigmentierungen: Ist Azelainsäure ausreichend hoch konzentriert, kann sie die Melaninbildung in aktiven Melanozyten hemmen (Melanozyten = Zellen, die den Hautfarbstoff produzieren). Das bedeutet, dass beispielsweise Pickelmale oder Fehl-/Hyperpigmentierungen verblassen. Auf inaktive Melanozyten wirkt Azelainsäure nicht, Sommersprossen oder Muttermale lassen sich somit mit Azelainsäure nicht aufhellen.

Azelainsäure bei Entzündungen: Die anti-entzündliche Wirkung von Azelainsäure sorgt nicht nur für ein insgesamt beruhigtes Hautbild mit weniger Rötungen, Pusteln oder entzündlichen Pickeln, sondern wirkt darüber hinaus antioxidativ. In ihrer Eigenschaft als Antioxidans fängt Azelainsäure damit unter anderem freie Radikale ab, die ebenfalls zum Entzündungsgeschehen beitragen.

Hautpflege mit Azelainsäure

Azelainsäure wird meist in Gelen, Seren oder Lotionen formuliert und findet sich gleichermaßen in Produkten gegen unreine, empfindliche oder sensible Haut. Aber auch als Anti-Aging Komponente, gegen Rötungen oder zur Stärkung der Haut vor freien Radikalen ist Azelainsäure ein beliebter Inhaltsstoff. Ja nachdem, welche Wirkung du dir von der Azelainsäure wünschst, hast du die Wahl zwischen verschiedenen Anwendungsarten:

Ist Azelainsäure als Inhaltsstoff in einem Serum enthalten (beispielsweise für empfindliche Haut, bei Rötungen oder zur Verfeinerung des Hautbildes), wird das Produkt nach der Reinigung auf das Gesicht aufgetragen. Im Anschluss eine Feuchtigkeitspflege verwenden.

Wird Azelainsäure als Peeling genutzt (höher konzentrierte Produkte), handelt es sich dabei meist um Gele oder flüssige Emulsionen. Diese Azelainsäure-Peelings werden nach der Reinigung auf dem Gesicht verteilt, wobei Augen und Mundpartie auszusparen sind. Meist kann das Peeling nach kurzer Einwirkzeit auf der Haut verbleiben und du kannst direkt eine Feuchtigkeitspflege nutzen. Verwendest du hingegen beispielsweise ein stark austrocknendes Gel, kann es sinnvoll sein das Produkt nach 5-10 min Einwirkzeit wieder zu entfernen.

FAQ Azelainsäure

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

Literaturangaben

1. Searle T et al., The versatility of azelaic acid in dermatology. Dermatolog Treat. 2020 Aug 4;1-11.

2. Hashim PW et al., The Efficacy and Safety of Azelaic Acid 15% Foam in the Treatment of Facial Acne Vulgaris. J Drugs Dermatol. 2018 Jun 1;17(6):641-645.

3. Gollnick, H. et Layton, A.; Azelaic acid 15% gel in the treatment of rosacea. Expert Opin Pharmacother. 2008, 9(15), 2699-2706.

4. Schultem BC et al., Azelaic Acid: Evidence-based Update on Mechanism of Action and Clinical Application. J Drugs Dermatol. 2015 Sep;14(9):964-8.