Geburt
Geburtspositionen
Außer der bekannten Rückenlage gibt es noch viele weitere Geburtspositionen. Hebamme Evi stellt dir die wichtigsten Positionen vor und erklärt dir, für welche Geburtsphase sie am besten geeignet sind.
Hypnobirthing ist eine Methode, bei der du dich bereits in der Schwangerschaft mit Entspannungsübungen und Atemtechniken auf die Geburt vorbereitest, um sie in entspannter Selbsthypnose zu erleben. Wie Hynobirthing funktioniert, was die Vorteile sind und welche Rolle deine Begleitperson dabei spielen kann, hat Hebamme Evi für dich zusammengefasst.
Beim Hypnobirthing geht es primär um tiefe Entspannung durch Selbsthypnose während der Geburt. Die Techniken dafür werden bereits in der Schwangerschaft geübt und gefestigt. Die Hypnobirthing-Methode wurde in Deutschland vor allem durch die Amerikanerin Marie F. Morgan populär. Sie stützte sich auf die These des englischen Geburtshelfers Dr. Grantly Dick-Read, wonach das sogenannte Angst-Spannung-Schmerz-Syndrom den Geburtsvorgang hemmt und für die Frau schmerzhaft macht. Beim Hypnobirthing werden bereits im Vorfeld gezielt Ängste abgebaut, damit es während der Geburt nicht zu Anspannungen kommt. So kann die Frau während der Geburt in einer tranceartigen Entspannung bleiben und ihre Geburt im besten Fall sogar schmerzfrei erleben.
Evis Hebammen-Tipp: Geburt muss nicht schmerzhaft sein
In unserer Gesellschaft ist das Bild von Geburt überwiegend von schier unerträglichem Schmerz geprägt und entsprechend erwarten dies auch die meisten Schwangeren. Für eine entspannte Geburt ist es wichtig, die eigenen Ängste abzubauen und die Geburt gar nicht erst mit Schmerz zu verbinden, sondern Gelassenheit gegenüber dem natürlichen Prozess zu entwickeln.
Hypnobirthing betrachtet Geburt als einen natürlichen Prozess und setzt primär an der Problematik der Angst-Anspannung-Schmerz-Spirale an. Viele Frauen haben eine negative Erwartungshaltung gegenüber ihrer anstehenden Geburt. Werden die Wehen und das Geburtserlebnis dann im Verlauf intensiver, entstehen Angst und Sorge, was zu Anspannung führen kann. Diese wiederum fördert Schmerzen und wirkt sich negativ
auf den Geburtsfortschritt und die hormonelle Arbeit im Körper der Gebärenden
aus.
Hypnobirthing schafft bereits in der Vorbereitung eine positive Verknüpfung mit den Muskelkontraktionen der Gebärmutter und spricht hier auch bewusst von „Wellen“ statt von „Wehen“, um jegliche negative Assoziation zu unterbinden. Frauen lernen sich mit verschiedenen Entspannungs- und Atemtechniken zu entspannen und können so auch während der Geburt ruhig bleiben. In diesem tranceartigen und angstfreien Zustand der Selbsthypnose bleibt die Frau entspannt und weich – so kann die Geburt leicht und schmerzarm bis schmerzfrei verlaufen.
Auch für Frauen, die einen geplanten Kaiserschnitt erwarten, kann ein Teil dieser Geburtsvorbereitung hilfreich sein. Denn mit Hilfe der Entspannungstechniken kannst du auch während der Operation ruhig bleiben und den Kontakt zu deinem ungeborenen Kind halten.
Evis Hebammen-Tipp: Geburt ist nie planbar
Unabhängig von deiner Vorbereitung auf die Geburt kann es im Verlauf immer zu Veränderungen kommen, auf die du keinen Einfluss hast. Bewahre daher stets Gelassenheit und Verständnis für dich selbst, solltest du während der Geburt doch Schmerzmittel benötigen oder es zu einem Kaiserschnitt kommen. Die im Hypnobirthing erlernten Entspannungstechniken helfen dir auch bei einem unerwarteten Verlauf im Vertrauen zu dir selbst und vor allem in Verbindung mit deinem Kind zu bleiben.
Primär bringt dir ein Hypnobirthingkurs viel Wissen rund um die natürlichen Abläufe während der Geburt und stärkt dadurch das Vertrauen in deinen Körper. Durch die tiefe Entspannung und die ruhige Atmung benötigen Frauen weniger bis keine Schmerzmittel und erleben die Geburt gleichzeitig sehr bewusst. Die körperliche und geistige Ruhe sowie die tiefe Atmung der Mutter wirken sich zudem positiv auf das Baby aus. Auch für die Mutter-Kind-Bindung ist ein entspannter Geburtsverlauf vorteilhaft.
Viele Paare bereiten sich mit Hilfe der Hypnobirthing-Methode zusammen sehr intensiv auf die Geburt vor. Dabei geht es von gemeinsamer Atmung über bewusste Entspannung durch Berührung und körperliche Ankerpunkte auch viel um Vertrauen in den Prozess der Geburt. Deine Begleitperson kann dich während der Wehen gut unterstützen, was die Geburt zu einem wundervollen gemeinsamen Erlebnis machen kann.
Evis Hebammen-Tipp: DU bist der Geburtsort deines Kindes
Mit Hilfe von Hypnobirthing kannst du vor allem das Vertrauen in deinen eigenen Körper stärken und die Techniken eigenständig während der Geburt nutzen. Solltest du während der Geburt niemanden konstant an deiner Seite haben, bist du dennoch vorbereitet und kannst dein Kind entspannt aus eigener Kraft gebären.
Um Hypnobirthing zu lernen, kannst du sicherlich in deiner Umgebung einen Kurs finden, der normalerweise über mehrere Wochen geht. Auch online gibt es mittlerweile ein umfangreiches Angebot an Kursen. Hier findest du sowohl Formate mit Live-Terminen als auch Konzepte für das Selbststudium und Kombinationen. Um dir einen ersten Eindruck zu verschaffen, kannst du natürlich auch mit Büchern in Kombination mit geführten Meditationen via Download oder CD arbeiten. Welches Konzept am Ende für dich am passendsten ist, darfst du selbst rausfinden.
Als Hebamme habe ich über die Jahre viele Frauen während ihrer Geburten im Krankenhaus, zu Hause und ebenso in der Phase der Schwangerschaft und im Wochenbett begleiten dürfen. Die Vorbereitung auf die Geburt ist meiner Meinung nach ein enorm wichtiger Prozess. Dabei geht es nicht nur um das reine Verständnis über die Phasen der Geburt, sondern vor allem auch um das Betrachten der eigenen Glaubenssätze und Ängste. Hypnobirthing bietet in diesem Bereich sowie auch beim Erlernen von Entspannungstechniken und tiefer Atmung ein tolles Angebot und hat schon vielen Frauen geholfen, eine wirklich wundervolle Geburt zu erleben. Dennoch braucht es eine bewusste Entscheidung für die Vorbereitung, Zeit und Wiederholung. Frauen, die sich all dies zu Herzen nehmen, werden in der Regel mit einem besonderen Geburtserlebnis beschenkt. Die Geburt des eigenen Kindes in Ruhe, frei von Angst und selbstbestimmt erleben zu können, ist unbeschreiblich und ein sehr prägendes Erlebnis. Als Hebamme und Mutter kann ich dies nur jeder Frau wünschen.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.