Windeln wechseln
Windeldermatitis
Fast jedes Baby ist mindestens einmal von einer Windeldermatitis betroffen. Hier erfährst du mehr über die Symptome, wie ein wunder Po entsteht und was du unterstützend und vorbeugend tun kannst.
Das solltest du übers Wickeln wissen
Wenn ein Baby in dein Leben kommt, finden sich auf einmal viele neue Aufgaben in deinem Tagesablauf, unter anderem auch das Windeln wechseln. Falls du dich beim Wickeln anfangs etwas unsicher fühlst, keine Sorge: Übung macht den*die Meister*in! Alles, was du zum Thema Windeln wechseln wissen solltest, hat Hebamme Evi für dich zusammengetragen.
Eine Wickelkommode auf passender Höhe ist einfach praktisch. Hier kannst du alle notwendigen Utensilien griffbereit anordnen und gleichzeitig zur Sicherheit immer eine Hand am Kind lassen.
Eine Wärmelampe ist zwar nicht zwingend notwendig, aber gerade in der kühlen Jahreszeit eine sinnvolle Investition. Gerade nach dem Baden oder wenn man nachts wickelt, fühlen sich die meisten Kinder dadurch deutlich wohler und sind entsprechend entspannter. Für die Reinigung brauchst du Waschlappen, Wattepads und warmes Wasser oder Feuchttücher. Pflegeprodukte solltest du nach Bedarf bereithalten - und natürlich frische Windeln und einen verschließbaren Windeleimer.
Die Windel sollte den Po deines Kindes gut abdecken, an keiner Stelle einschnüren oder drücken und natürlich ausreichend saugstark sein. Es gibt spezielle Windeln für die Nacht, die eine größere Saugkraft haben. Ansonsten gilt: Einfach ausprobieren! Nicht jeder Babypo ist gleich und daher passt die eine Windel bei einem Kind gut und beim nächsten eher weniger.
Eine pauschale Antwort darauf und den damit einhergehenden Windelverbrauch gibt es nicht. Für ein Neugeborenes kannst du schonmal mit zehn bis zwölf Windeln am Tag rechnen und anfangs vermutlich direkt nach jeder Mahlzeit wickeln. Manche Kinder können selbst eine nur minimal feuchte Pipi-Windel nicht tolerieren oder bekommen schnell einen wunden Po. Andere Kinder haben die Windel bis zur Oberkante voll und schlafen dabei vollkommen entspannt. Grundsätzlich sollte dein Baby nie über längere Zeit in einer vollen Windel liegen.
So merkst du, dass die Windel gewechselt werden sollte: Wenn Stuhlgang in der Windel ist, wirst du durch den Geruch recht eindeutig Bescheid wissen. Gerade Muttermilchstuhl hat einen ganz besonderen Geruch, den du schnell genau erkennen wirst. Bei Urin spürt man bei größeren Kindern, dass sich die Windel schwerer anfühlt. Bei Neugeborenen ist dafür der Indikatorstreifen vorne auf der Windel sehr hilfreich.
Evis Hebammen-Tipp: Weniger hochheben - mehr rollen!
Statt dein Baby zum Wickeln und Umziehen mehrmals hochzuheben und wieder abzulegen, kannst du es ganz einfach in die Seitenlage oder auch Bauchlage rollen. Das Becken an den Füßen nach oben zu ziehen, sollte gerade in den ersten Lebenswochen vermieden werden. Durch das Rollen hat dein Baby einen konstanten Kontakt zur Unterlage und fühlt sich sicher. Gleichzeitig ist diese Variante weniger stressig für die Halswirbelsäule und die Hüftgelenke deines Babys.
Bei der Häufigkeit des Wickelns gibt es keinen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen.
Bei Mädchen sollte man unbedingt darauf achten, dass die Wischrichtung beim Reinigen immer von vorne nach hinten verläuft. So ist sichergestellt, dass keine Darmbakterien in den Vaginalbereich geschoben werden und dort eine Infektion auslösen. Die Schamlippen sollten bei Mädchen nicht auseinandergezogen werden, sondern nur äußerlich gereinigt. Unter fließendes Wasser halten ist hier ebenfalls eine gute Lösung.
Bei den Jungen darf die Vorhaut am Penis anfangs nicht zum Reinigen nach unten gezogen werden, das kommt erst später. Lass dich dazu gerne von eurem*eurer Kinderarzt*ärztin beraten. Wenn ihr die Windel verschießt, sollte der Penis nach unten zeigen, sonst kann der Urin auch mal nach oben hinauslaufen.
Eine gute und regelmäßige Grundhygiene im Windelbereich ist notwendig und die beste Möglichkeit, einem wunden Po vorzubeugen. Denn leider ist das feucht-warme Milieu in der Windel ein optimaler Nährboden für Keime.
Solange die Haut keine Anzeichen einer Entzündung zeigt, benötigt sie in der Regel auch keine zusätzliche Pflege. Dick aufgetragene Fettcreme oder jede Menge Puder sind bei den heutigen Windeln nicht mehr notwendig. Eure verwendeten Pflegeprodukte sollten speziell für Neugeborene sein, anschließend kannst du die Haut deines kleinen Lieblings nach Bedarf mit Cremes, Lotionen oder Ölen ergänzend pflegen. Da die Kinderhaut recht empfindlich reagieren kann, gilt für Pflegeprodukte am Anfang: Weniger ist mehr.
Evis Hebammen-Tipp: Einfach Wasser nutzen!
Wenn es in eurer Wohnung machbar ist, könnt ihr euer Kind zum sauber machen einfach über dem Waschbecken unter fließendes Wasser halten. Das ist aus hygienischer Sicht am effektivsten. Wie du dein Kind dabei sicher halten kannst, lässt du dir am besten von deiner Hebamme zeigen.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.