Dein Baby
Baby zum Schlafen bringen
Ein Neugeborenes bringt nicht nur unendlich Liebe, sondern auch Schlafmangel und Erschöpfung. Wir helfen dir dabei, Einschlaf-Rituale für erholsamere Nächte zu entwickeln.
Was du beachten solltest
Babys haben in den ersten Lebenswochen noch recht wenig Körperspannung und können ihr Köpfchen noch nicht eigenständig stabilisieren. So ist es nur natürlich, sich beim Handling erstmal unsicher zu fühlen. Hebamme Evi erklärt dir, wie du dein Baby richtig halten kannst und was du beim Hochnehmen und Ablegen beachten solltest.
Im Alltag wirst du dein Kind unzählige Male von der Wickelkommode, aus dem Kinderwagen oder dem Kinderbettchen hochheben und es auch wieder ablegen. Eine Routine und Sicherheit in den Handgriffen werden sich demnach entsprechend schnell einstellen. Da die meisten Kinder Körperkontakt lieben und diesen auch einfordern, wirst du dein Kind vermutlich viel auf dem Arm halten. Daher ist es wichtig, von Anfang an eine sichere Routine mit den richtigen Griffen zu erlernen.
Evis Hebammen-Tipp: Unbedingt das Köpfchen stützen
Am Anfang kann dein Baby das Köpfchen noch nicht eigenständig halten und stabilisieren, denn die Nackenmuskulatur ist dafür nicht kräftig genug. Der kindliche Kopf muss von dir beim Hochheben und Ablegen sowie bei aufrecht tragender Position immer gestützt werden. Ruckartige Bewegungen sollten in jedem Fall vermieden werden.
Vor allem um den Nacken deines Kindes zu schützen und die Halswirbelsäule zu entlasten, kannst du dein Kind über die Seite hochnehmen. Das Kind liegt in Rückenlage, du greifst mit deinen Händen seitlich am Oberkörper unter den Armen des Kindes flächig um den Brustkorb und rollst dir dein Baby auf die Seite mit einer leichten Tendenz Richtung Bauchlage. Hier ist der kindliche Kopf durch die eigene Schulter gestützt und du kannst dein Baby seitlich hochnehmen und von da in die gewählte Tragehaltung bringen.
Wenn du dein Kind wieder ablegen möchtest, finden zuerst die Füße Kontakt zur Unterlage. Dies hilft dem Kind bei der Orientierung und entlastet die Hüfte. In einer ruhigen, fließenden Bewegung drehst du dann dein Kind wieder zurück in die Rückenlage.
Über die Schulter werden Babys besonders gerne getragen. Dabei schmiegt sich dein Baby mit der Brust an deinen Oberkörper und schaut nach hinten über deine Schulter. Der kindliche Kopf liegt dabei leicht auf deiner Schulter auf und du unterstützt dein Baby sicher am Oberkörper. Das Köpfchen stabilisierst du so viel wie notwendig und mit der anderen Hand kannst du dein Baby unter dem Gesäß halten. Diese Haltung eignet sich für das Bäuerchen nach der Mahlzeit, funktioniert sehr bequem im Sitzen, aber auch im Stehen.
Im Sitzen wird ein Baby oft ganz intuitiv in der Wiegehaltung im Arm gehalten. Dabei liegt es auf dem Rücken mit dem Kopf in deiner Armbeuge und du kannst deinen anderen Arm unterstützend um das Kind legen. Die Haltung ist sehr körpernah und kuschelig und ihr könnt wunderbar Blickkontakt halten. Um dir die Haltung noch etwas zu erleichtern, kannst du bei Bedarf ein Kissen unter deinen Arm legen.
Der Fliegergriff funktioniert tatsächlich schon bei Neugeborenen und bietet eine stabile Haltung für den Alltag, bei der du dein Baby mit nur einem Arm greifen kannst. Dein Kind liegt dabei bäuchlings auf deinem Unterarm, der Kopf ist in der Armbeuge. Die kindlichen Arme liegen rechts und links von deinem Arm und deine Hand umgreift das Beinchen, was von deinem Bauch weg zeigt. So kannst du dein Kind sehr stabil halten und hast eine Hand frei. Durch den gleichmäßigen Druck auf den Bauch empfinden viele Kinder den Fliegergriff bei Blähungen als sehr angenehm.
Evis Hebammen-Tipp: Routine kommt mit der Zeit
Viele Eltern fühlen sich am Anfang recht unbeholfen und langsam im Handling mit ihrem Baby. Übung und Wiederholung macht den Meister. Macht alles in Ruhe und kuschelt ganz viel. Mit der Zeit wirst du mit den Griffen und Abläufen mehr Routine entwickeln und immer sicherer und schneller werden.
Vermutlich wirst du dein Baby gerade in den ersten Lebenswochen deutlich mehr Tragen und auf dem Arm halten, als du dir im Vorfeld vorgestellt hast. Bei gewissen Gefahrensituation im Alltag solltest du dein Kind allerdings lieber nicht tragen. Dies betrifft vor allem die Gefahr durch Verbrennungen. Vermeide es daher auf jeden Fall dein Kind im Arm zu halten, wenn du heiße Lebensmittel zu dir nimmst (Suppe, Tee, Kaffee, …). Auch beim Kochen besteht eine Gefahr durch heißes Wasser, Wasserdampf oder spritzendes Fett. Leg dein Kind in dieser Situation lieber sicher ab.
Dein kleiner Schatz wird zum Kuscheln sicherlich auch mal bei anderen Menschen auf dem Arm sein. Dies funktioniert in der Regel am einfachsten, wenn die Person sich erstmal hinsetzt und du dein Baby dann in den Arm der jeweiligen Person übergibst. Dein Baby im Stehen zu übergeben, birgt immer ein gewisses Risiko, wenn sich das Kind zum Beispiel plötzlich stark bewegt und noch nicht sicher gehalten wurde oder du als Erwachsener stolperst. Dieses Risiko könnt ihr minimieren, indem ihr das Baby im Sitzen übergebt.
Für deinen Körper kann das Tragen deines Babys eine ganz ordentliche Herausforderung darstellen. Vielleicht belastest du eine Seite mehr, stehst häufig im Hohlkreuz oder hast deine Hüfte stark zu einer Seite geschoben. All dies kann zu Verspannungen und Rückenschmerzen führen. Achte im Alltag darauf, dein Kind körpernah und so mittig wie möglich zu halten. Wenn es sich für dich sicher anfühlt, kannst du immer mal den tragenden Arm wechseln. Auch die Verwendung eines Tragetuches oder einer passenden Tragehilfe kann Entlastung schaffen.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.