Schwangerschaft
2. Trimester
Eine Zeit voller wundervoller Meilensteine: Im 2. Trimenon spürst du die ersten Bewegungen deines Babys und erfährst sein Geschlecht!
Kleines Geheimnis, großes Glück!
Ganz gleich, ob die Information für dich überraschend kommt oder eine freudige Bestätigung ist: Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt ein neuer Lebensabschnitt! Also: Erstmal durchatmen, in dich spüren und genießen. Welche Veränderungen dich im 1. Trimester deiner Schwangerschaft erwarten, erklärt dir Hebamme Evi!
Über die gesamte Schwangerschaft stehen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen an, bei denen der Frauenarzt oder die Hebamme stets die aktuelle Schwangerschaftswoche (kurz SSW) im Mutterpass eintragen.
Die SSW ergibt sich aus dem errechneten Geburtstermin. Der Termin wird am Anfang der Schwangerschaft gemeinsam mit deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme anhand der letzten Periodenblutung und der individuellen Zykluslänge oder dem Tag der Befruchtung festgelegt.
Bei den ersten Vorsorgeterminen sprichst du mit deinem Frauenarzt über sinnvolle Veränderungen in der Ernährung. Ausreichend Trinken sowie eine gesunde, ausgewogene und ballaststoffreiche Kost sind in der Schwangerschaft besonders wichtig, um dich und dein Kind zu versorgen und auch Beschwerden wie Verstopfungen vorzubeugen.
Insgesamt dauert eine Schwangerschaft etwa 40 Wochen. Zur besseren Übersicht teilt man diese in drei Trimester (oder auch: Trimenon) ein:
1. Trimester: 1. bis 12. Schwangerschaftswoche
2. Trimester: 13. bis 27. Schwangerschaftswoche
3. Trimester: 28. bis 40. Schwangerschaftswoche (beziehungsweise darüber hinaus bis zur Geburt)
Wenn eine Schwangerschaft bestätigt wird, haben manche Paare eine lange und oft anstrengende Phase der Kinderwunschbehandlung hinter sich und können ihr Glück gar nicht so richtig fassen.
Manche denken vielleicht: „Das ging aber schnell!“ Für wieder andere Frauen kommt der Moment unerwartet und es passt vielleicht auf den ersten Blick nicht so richtig in die aktuelle Lebenssituation.
So oder so: Es ist immer ein besonderer und prägender Moment, der in Erinnerung bleibt. Eine Woge von komplett unterschiedlichen Emotionen durchzieht die meisten Frauen und nicht selten mischen sich unbeschreibliches Glück, Freude, Sorge, Unsicherheiten und Dankbarkeit.
Wenn sich verborgen im Bauch der Frau ein kleiner Mensch auf die Reise ins Leben macht, steht in jedem Fall viel Veränderung an.
Bereits die ersten Wochen deiner Schwangerschaft sind in vielerlei Hinsicht eine große Veränderung. Sie können für dich als werdende Mama nicht nur emotional einige Herausforderungen mit sich bringen, sondern auch körperlich anstrengend sein.
Während es Frauen gibt, die kaum Veränderungen wahrnehmen und sich insgesamt wohlfühlen, haben andere bereits im ersten Trimenon mit Schwangerschaftsbeschwerden zu kämpfen.
Viele dieser Beschwerden resultieren aus der raschen hormonellen Veränderung in der Frühschwangerschaft. Vor allem das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) steigt im ersten Trimester rasch an und ist vermutlich für die typische Schwangerschaftsübelkeit verantwortlich, mit der immerhin 70 bis 80 % aller Frauen in der Frühschwangerschaft zu tun haben.
Über die gesamte Schwangerschaft sind die Nasenschleimhäute besser durchblutet, was gelegentlich zu Nasenbluten führen kann. Dies verstärkt aber vor allem den Geruchssinn, wodurch Schwangere deutlich geruchsempfindlicher sind.
Dein Herz-Kreislauf-System bereitet sich schon im ersten Trimester auf die weitere Schwangerschaft und die Versorgung von zwei Körpern vor. Das Blutvolumen erhöht sich und das Herz einer Schwangeren leistet etwa 30 bis 50 % mehr als sonst.
Dies kann sich gerade in der Frühschwangerschaft durch Kreislaufbeschwerden, Kurzatmigkeit und verstärkte Müdigkeit zeigen. Vielleicht hast du die typischen Beschwerden bereits selbst erlebt?
Dein Körper braucht viel Energie für diese Anpassungen und daher sind regelmäßige Ruhepausen sinnvoll und wichtig, selbst wenn man von deiner Schwangerschaft von außen noch nicht so viel sehen kann.
Während das erste Trimester der Schwangerschaft insgesamt über zwölf Wochen geht, beschreiben die ersten acht Wochen davon die sogenannte embryonale Phase des Kindes.
Nach der erfolgreichen Befruchtung der Eizelle nistet sich diese in der Gebärmutter ein und daraus entwickelt sich zum einen der Embryo und zum anderen ein für das Kind lebensnotwendiges Organ: die Plazenta oder umgangssprachlich der Mutterkuchen.
Anfangs ist dein Kind kaum einen Millimeter groß. In nur wenigen Wochen durchläuft es eine rasante Entwicklung. In der fünften Woche kann man die Schwangerschaft im Ultraschall normalerweise gut erkennen.
Nach gerade mal acht Wochen sind alle Organe beim ungeborenen Kind angelegt, Muskeln haben sich geformt und beginnen nach und nach zu arbeiten. Mit etwas Glück siehst du zu diesem Zeitpunkt bereits den kindlichen Herzschlag.
Gegen Ende des ersten Trimesters ist dein ungeborenes Kind etwa fünf bis sechs Zentimeter groß und wiegt etwa 15 g.
Die befruchtete Eizelle wandert durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. An dieser Stelle entwickelt sich später die Plazenta. Rasant beginnt die Zellteilung und der Embryo wächst heran.
Während die meisten Frauen in der 5. Schwangerschaftswoche erst bemerken, dass ihre Periodenblutung ausgeblieben ist, nimmt der Embryo bereits menschliche Gestalt an und das Herz deines Babys beginnt zu schlagen. Der kindliche Kopf ist im Ultraschall schon deutlich zu erkennen und die Ansätze von Armen und Beinen bilden sich. Zudem beginnen Nervenzellen erste Impulse an verschiedene Körperstellen zu senden und Informationen zu empfangen.
Die meisten Organe sind bei deinem Baby bereits angelegt und arbeiten zum Teil schon. Im Gesicht kann man Mund und Nase erkennen und auch die Augenhöhlen zeigen sich. Zurzeit sind Oberkörper und Kopf noch deutlich größer als der Unterkörper. Die Arme und die Beine bilden sich erst nach und nach aus.
Auch wenn es für dich als werdende Mama noch nicht spürbar ist: Dein Baby beginnt sich jetzt immer mehr zu bewegen. Nervenzellen und Muskeln arbeiten zusammen. Die kindlichen Gesichtszüge werden immer klarer.
Wenn du mehr als ein Baby erwarten solltest, kann man dies jetzt im Ultraschall erkennen.
Der Körper deines Babys mit Gliedmaßen und allen Organen ist ausgebildet. An den Händen kann man die winzigen Finger erkennen und an den Füßen bilden sich langsam die Zehen. Dein Baby hat bereits einen individuellen Fingerabdruck. Über die Plazenta wird dein Baby mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Die Plazenta wächst im Laufe der Schwangerschaft, um sich an den wachsenden Bedarf deines Kindes anzupassen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Geburtstermin deines Kindes zu berechnen. Häufig geht der Frauenarzt nach dem Ergebnis des ersten Ultraschalls.
Alternativ kann anhand der letzten Periodenblutung und der Zyklusdauer über die sogenannte Naegelesche Regel dein Entbindungstermin berechnet werden:
1. Tag der letzten Regel + 7 Tage
- 3 Monate
+ 1 Jahr
(+/- die Anzahl der Tage, die von einem 28-tägigen Zyklus abweichen)
Beispiel:
1. Tag der letzten Regel: 15. April, Zykluslänge 30 Tage
Berechnung:
15. April + 7 Tage = 22. April
- 3 Monate = 22. Januar
+ 1 Jahr = 22. Januar des Folgejahres
+ 2 Tage für den längeren Zyklus
= Ergibt den 24. Januar des Folgejahres als errechneten Geburtstermin.
Solange es sich gut anfühlt, darfst du der Frühschwangerschaft noch auf dem Bauch liegen. Dein Baby ist noch winzig und liegt gut geschützt im Becken. Manchen Frauen ist allerdings der Druck auf die Brüste in der Bauchlage unangenehm und sie bevorzugen daher eine andere Schlafposition.
Sobald du schwanger ist, solltest du dir eine Hebamme suchen. In vielen Gebieten herrscht ein Hebammenmangel und es ist gar nicht so einfach, jemanden zu finden. Zudem begleiten dich Hebammen auch schon während der Frühschwangerschaft und sind eine wertvolle Ansprechpartnerin für die ersten brennenden Fragen in dieser Zeit.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.