Mamasein
Dein Körper nach der Geburt
Veränderung gehört zum Leben dazu! Wochenbett, Beckenboden, Bauchmuskeln – hier erfährst du alles über den Körper nach der Geburt. Hebamme Evi erklärt, warum du dir selbst mit Liebe begegnen darfst.
Das Zauberwort heißt: Selbstfürsorge!
Damit du als Mama liebevoll und aufmerksam für dein Kind da sein kannst, solltest du dir ganz regelmäßig Zeit für dich nehmen und dich um deine Bedürfnisse kümmern. Im trubeligen Baby-Alltag ist das manchmal gar nicht so einfach, daher bekommst du hier ein paar Ideen und Anregungen zur Entspannung für Mütter von Hebamme Evi.
Als Erstes darfst du anerkennen, dass dein Leben als Mama dir einiges abverlangen wird. Schlafmangel zerrt an den Nerven, dein Körper hat sich verändert und jeden Tag rund um die Uhr für dein Baby da zu sein, kann wirklich anstrengend sein. Gerade wenn dein*e Partner*in wieder arbeiten geht, hängen viele Aufgaben an dir und du wirst viel Zeit alleine mit deinem Kind verbringen. So trägst du als Mama eine enorme Verantwortung und es ergeben sich nur selten Momente zum Durchatmen. Um all diese Herausforderungen stemmen zu können, brauchst du regelmäßig Entspannung und Auszeiten. Ungestörte Zeit nur für dich ist notwendig, denn nur so kannst du dich erholen, zur Ruhe kommen und wieder Kraft tanken.
Wenn es um Entspannung geht, lernen viele Mütter ein neues Problem kennen: das eigene schlechte Gewissen. Die Frage: „Ich wollte das Kind doch - wieso wünsche ich mir jetzt Zeit für mich?“, kennen viele Mütter. Die Wahrheit ist, dass beides parallel zueinander existieren kann. Du kannst dein Kind von ganzem Herzen lieben und wirst trotzdem Zeit für dich alleine brauchen. Vielleicht möchtest du einfach mal ein ungestörtes Gespräch oder Telefonat mit einem lieben Menschen führen. Ein Zeitfenster, in dem es nicht um Windeln und anstrengende Nächte geht. Oder in Ruhe duschen, ohne mit einem Ohr bei deinem Baby sein zu müssen. Das macht dich nicht zu einer Rabenmutter, sondern ist menschlich und notwendig.
Evis Hebammen-Tipp:
Der Wunsch und das Bedürfnis nach Zeit ohne dein Kind sind vollkommen natürlich und nichts, wofür du ein schlechtes Gewissen haben solltest.
Sobald dein Kind schläft und sich ablegen lässt, bietet sich dir ein Zeitfenster, in dem du etwas für dich tun kannst. Doch oft nutzen Mütter diese Augenblicke, um erstmal den Haushalt zu erledigen. Mit zwei freien Händen schafft man zwar mehr, doch Zeit zum Entspannen bleibt danach oft nicht. Natürlich muss die Hausarbeit erledigt werden, aber DU und DEINE Bedürfnisse sind auch wichtig. Vielleicht können dein*e Partner*in oder deine Familie und Freunde an festen Tagen einige Aufgaben im Haushalt übernehmen oder ihr sprecht über eine regelmäßige Haushaltshilfe. Frage dich selbst: Welche Aufgaben kann ich abgeben, um meine Selbstfürsorge zu priorisieren? Denn Unterstützung ist wichtig und kann viel verändern.
Um deine Auszeiten wirklich gut für deine persönliche Entspannung nutzen zu können, darfst du zuerst dich selbst kennenlernen. Finde heraus: Wie komme ich zur Ruhe? Was hellt meine Stimmung auf und bereitet mir Freude? Das klingt so einfach, doch nicht selten gestalten wir unsere Zeit der Entspannung nach einem gesellschaftlichen Bild oder unser schlechtes Gewissen beeinflusst uns. Daher darfst du dich immer wieder fragen: Was tut DIR wirklich gut?
Evis Hebammen-Tipp:
Die Zeitqualität macht den Unterschied. Auszeiten von mehreren Stunden sind als Mama eher schwierig umzusetzen, doch du kannst dir regelmäßig 10-15 Minuten schaffen und diese Zeit effektiv für dich nutzen.
Nimm dir bewusst Zeit, um gar nichts zu tun. Einfach auf der Couch liegen oder ein Powernap von 20 Minuten kann nach einer anstrengenden Nacht Wunder wirken. Vielleicht gönnst du dir dabei eine pflegende Gesichtsmaske oder Augenpads – so hast du gleich einen guten Grund, um die Augen zu schließen und ruhig zu liegen.
Bewegung allgemein und Sport bringen uns auf andere Gedanken und wirken sich positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Energie aus. Hier ist es besonders wichtig, die richtige Bewegungsform für sich zu finden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, zum Beispiel:
Finde heraus, was DIR Freude bringt und was du realistisch in deinem Alltag einbauen kannst.
Mütter sind Meisterinnen im Multitasking. Sie haben stets mehrere Dinge im Kopf und machen vieles „noch schnell nebenbei“. Das ist auf Dauer allerdings ziemlich anstrengend. Mach in deiner Zeit der Entspannung ganz bewusst nur eine Sache. Vielleicht duschst du ganz in Ruhe oder gönnst dir eine Tasse Kaffee und genießt diese in vollen Zügen, ohne nebenher etwas in der Wohnung wegzuräumen oder auf dem Handy zu scrollen. Vielleicht schließt du in anstrengenden Momenten kurz die Augen und nimmst aufmerksam fünf lange Atemzüge. Übe dich darin, ganz bewusst zu genießen, was du gerade tust.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.