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Sonnencreme für trockene Haut

UV-Strahlung kann die Haut zusätzlich austrocknen, vorzeitige Hautalterung begünstigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Wie du eine pflegende und gleichzeitig schützende Sonnencreme für trockene Haut findest, liest du hier.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Kurz und knapp: Sonnenschutz bei trockener Haut
  • Trockene Haut benötigt besonders viel Pflege. Sonnenschutz darf bei trockener Haut daher pflegend und etwas reichhaltiger sein
  • UV-Strahlung kann ein weiteres Austrocknen der Haut begünstigen
  • Trockene und empfindliche Haut ist besonders häufig von einer Sonnenallergie betroffen
  • Sonnencremes mit Alkohol, Duftstoffen oder Parfüm idealerweise meiden 

Welche Sonnencreme bei trockener Haut?

Wenn du einen trockenen Hauttypen hast, liegt das in der Regel daran, dass hauteigene Lipide fehlen. Gleichzeitig ist häufig auch die Hautbarriere gestört. Eine gestörte Hautbarriere kann die Feuchtigkeit nicht gut in der Haut halten– die Haut trocknet weiter aus.

Das passende Sonnenschutzprodukt bei trockener Haut ist eine klassische Sonnencreme mit pflegenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen, die außerdem die Hautbarriere stärken und weiteren Feuchtigkeitsverlust verhindern. Hierfür bieten sich pflegende Stoffe wie Ceramide und Vitamin E sowie feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure oder Glycerin an. Sonnenschutzprodukte in Form sehr leichter Fluids, Emulsionen oder Gele sind bei trockener Haut häufig nicht ausreichend pflegend.

Alkohol und Duftstoffe sind in Sonnencreme für trockene Haut idealerweise nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthalten, um Irritationen oder die Gefahr einer Sonnenallergie zu vermeiden. Alkohol (INCI z. B.: Alcohol, Alcohol Denat. oder Ethanol) kann in größeren Mengen bei barrieregeschädigter und trockener Haut zusätzlich austrocknend wirken.

Warum Sonnencreme bei trockener Haut so wichtig ist

Bis zu 80 % der vorzeitigen Hautalterung sind auf UV-Strahlung zurückzuführen. Das bedeutet, dass ein ausreichender Sonnenschutz als präventive Maßnahme gegenüber Fältchen, Falten, Hyperpigmentierungen und Hautkrebs agieren kann. Grundsätzlich profitieren alle Hautzustände von Sonnenschutz, doch bei trockener Haut gibt es noch weitere Gründe, weshalb ein Sonnenschutz sinnvoll ist.

Zusätzlicher Schutz vor Austrocknung

Trockener Haut fehlt es an hauteigenen Lipiden, also Fetten, die die Haut geschmeidig halten und einen Feuchtigkeitsverlust verhindern. Auch UV-Strahlen können austrocknend auf die Haut wirken. Ein pflegender Sonnenschutz kann helfen, damit es soweit nicht kommt. Denn UV-Strahlung kann dazu führen, dass die Hornschicht (oberste Hautschicht) verdickt. Das nennt man auch Lichtschwiele. Eine verdickte Hornschicht kann Pflegestoffe schlechter aufnehmen, Feuchtigkeit nur unzureichend bewahren und lässt die Haut fahl erscheinen – so führt die Bildung einer Lichtschwiele bei ohnehin schon trockener Haut zu einer weiteren Verschlechterung des Hautzustandes.

Schutz vor erhöhter Sensibilität gegenüber UV-Strahlung

Sehr trockene Haut und eine geschädigte Hautbarriere können die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung erhöhen. Selbst wer aufgrund seines Hauttyps theoretisch über einen gewissen Eigenschutz verfügt (auf den man sich jedoch so oder so nie verlassen sollte), kann bei trockener Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung reagieren und sollte deshalb in jedem Fall Sonnenschutz verwenden.

Schutz vor Fältchen und Linien

Bei trockenen Hauzuständen zeigen sich feine Linien und Fältchen durch den Feuchtigkeitsmangel besonders stark, vor allem um den Mund und um die Augen. Eine pflegende Sonnencreme schützt somit nicht nur vor UV-Strahlung, die diese Linien begünstigt, sondern kann auch Trockenheitsfältchen optisch glätten und verleiht der Haut einen gesunden Glow. 

Warum trocknet die Haut im Sommer aus?

Ein trockener Hautzustand kann auch bei nicht trockenen Hauttypen auftreten, zum Beispiel im Winter, wo Kälte, Wind und trockene Heizungsluft den Feuchtigkeitsverlust begünstigen. Doch auch im Sommer kann es zu trockenen Hautzuständen kommen.

Ein Grund kann häufiges Baden und Duschen sein, denn vermehrter Wasserkontakt fördert die Austrocknung für die Haut. Grund dafür ist das Leitungswasser, denn dieses hat nicht nur einen niedrigeren Gehalt an hauteigenen Mineralien, auch entspricht der pH-Wert von Leitungswasser nicht dem unserer Haut. Während die Haut einen leicht sauren pH-Wert aufweist, ist Wasser pH-neutral. Das führt dazu, dass sich bei Wasserkontakt der pH-Wert der Haut erhöht. Die Haut kann diese Schwankungen des pH-Wertes zwar grundsätzlich ausgleichen, benötigt hierfür aber eine gewisse Zeit. Je stabiler die Hautbarriere, desto unkritischer. Bei trockener und barrieregestörter Haut hingegen, kann häufiges Baden oder Duschen zu viel des Guten sein und die Hautbarriere zusätzlich belasten.

Aber auch warme, trockene Umgebungslust kann den Feuchtigkeitsverlust der Haut erhöhen und so zu trockenen Stellen führen. Auch wenn sie nicht besonders angenehm ist: schwüle Hitze ist insgesamt besser für die Haut.

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.