Parfums bestehen aus drei Grundzutaten: Alkohol, destilliertes Wasser und Duftöle. Der Alkohol und das destillierte Wasser bilden dabei den Großteil des Parfums. Die Öle machen den eigentlichen Duft des Parfums aus. Sie nehmen einen kleineren Teil von einem bis hin zu vierzig Prozent ein. Dieser Duftölanteil wird Duftkonzentration genannt. Ist sie hoch, erscheint der Duft im Vergleich zu einem weniger konzentriertem Duftwasser intensiver und ist zudem länger wahrnehmbar. Erkennen kannst du die verschiedenen Duftkonzentrationen am Namen: von einem einnehmenden Eau de Parfum Intense bis hin zu einem leichten Eau Fraîche.
Parfümeur*innen unterteilen ihre Duftwasser in fünf Kategorien an Duftkonzentrationen, beginnend von der höchsten bis hin zur leichtesten. Im Folgenden verraten wir dir, welche das genau sind und geben dir Tipps, wann und wie du sie am besten anwendest.
Intensiv, einnehmend, kostbar: Ein Eau de Parfum Intense hat mit einem Anteil von mehr als zwanzig Prozent die höchste Konzentration an Duftölen. Andere Bezeichnungen dafür sind auch Extrait de Parfum oder Absolu de Parfum. Da sie sehr stark duften, bekommst du sie oft ohne Zerstäuber und in nur kleinen Flakons. Denn bei einem derart nachhaltigen Duft reichen wenige Tropfen hinter den Ohren oder auf den Handgelenken, damit du ihn über Stunden hinweg genießen kannst. Ist es draußen warm, verstärkt sich der ohnehin sehr aromatische Duft um ein Vielfaches und kann von deinen Mitmenschen auch einige Meter entfernt wahrgenommen werden. Deswegen passen Eaux de Parfum Intenses in die kalte Jahreszeit oder zu Abendveranstaltungen. Wie wäre es beispielsweise mit einem opulenten Oud-Parfum , das dir mit seinem holzigen und sinnlichen Charakter im Winter Wärme schenkt?
Klassisch, haltbar, vielseitig: Ein Eau de Parfum weist einen Anteil von zehn bis vierzehn Prozent an Duftölen aus. Diese Duftkonzentration bieten die meisten Hersteller an. Obgleich es weniger stark als das Eau de Parfum Intense ist, reicht auch hier eine kleine Menge für einen deutlich wahrnehmbaren Duft aus. An warmen Sommertagen gibst du einfach ein paar Tropfen auf deine gut durchblutete Hautstellen. So nimmt deine Haut den Duft besser an und er begleitet dich über einige Stunden hinweg. Achte hierbei auf die verschiedenen Duftnoten. Ist die Komposition eher warm, beispielsweise ein Moschus-Parfum, wartest du lieber auf Herbst und Winter, um den Duft zu tragen. Sonst ist er sehr intensiv. An kalten Tagen kannst du dafür auch ein bis zwei Sprühstöße auf Haut oder Kleidung geben. Auf Textilien hält sich der Duft mitunter über mehrere Tage hinweg.
Alltagstauglich, unkompliziert, preiswert: Eaux de Toilette sind etwas leichter als Eau de Parfum. Das liegt daran, dass die Duftkonzentration bei ihnen auf sechs bis zehn Prozent reduziert ist. Das hat einen Einfluss auf den Preis: Duftöle sind im Vergleich zu Alkohol und destilliertem Wasser recht teuer. Fallen Duftölanteile weg, so sinkt auch der Preis des gesamten Duftes. Die Eaux de Toilette sind also günstiger als Eaux de Parfum. Im Gegenzug ist der Duft ein wenig schwächer und hält auch nicht so lang. Besonders für den Alltag eignen sich Eaux de Toilette. Zwei bis drei Sprühstöße und schon umschmeicheln sie dich unaufdringlich.
Tipp: Du hast ein neues Eau de Parfum gefunden, es ist dir aber zu teuer? Warte ein wenig ab, in der Regel bringen Hersteller zeitlich versetzt den gleichen Duft als preiswerteres Eau de Toilette heraus.
Frisch, leicht, kurzlebig: Mit einer Duftkonzentration von drei bis fünf Prozent fällt ein Eau de Cologne luftig-leicht aus, denn der Duftölanteil ist sehr gering. Schon wenige Stunden, nachdem du es aufgetragen hast, verfliegt es. Das macht es zu einem geeigneten Begleiter für die Sommermonate, in denen dich ein Spritzer zwischendurch herrlich erfrischt und dir zugleich einen zarten Duft verleiht. Weil du davon öfter und zugleich mehr benutzt, bekommst du Eaux de Cologne meist in größeren Flakons. Sie zählen zudem zu den körpernahen Düften. Das heißt: Er ist für andere erst wahrnehmbar, wenn sie dich beispielsweise umarmen oder streifen. Wenn du also auf der Suche nach einem dezenten Duft bist, ist ein Eau de Cologne eine passende Wahl.
Flüchtig, zart, sommerlich: Kein Duft ist leichter als ein Eau Fraîche, denn die Duftkonzentration liegt hier bei nur einem bis drei Prozent. Sie laufen auch unter den Namen Eau de Solide und Splash Cologne. In der Regel kommen Eaux Fraîches in den warmen Monaten als Sommer-Variante intensiverer Eau de Parfums heraus. Sie geben einen Eindruck des Eau de Parfum und verfliegen im Nu wieder. Auf der Haut halten sie nur etwas über eine Stunde, ein wenig länger bleiben sie auf der Kleidung.
Tipp: Eaux Fraîches sind wesentlicher zarter als ihre konzentrierteren Parfum-Verwandten. Sie wirken besonders natürlich – und umschmeicheln dich mit lediglich einer feinen Idee eines Duftes.
Die Geschichte von Parfum reicht weit zurück. Bereits im alten Ägypten ehren damit Priester ihre Götter – und erfüllen ganze Tempelanlagen mit erhitzten Duftmischungen. Auch die Pharaonen selbst reiben sich mit diesen ersten Parfums ein.
Im 17. Jahrhundert boomt dann der Parfumhandel in Frankreich. Denn zu dieser Zeit ist Körperhygiene mit Wasser verpönt. Die Gesellschaft ist der Meinung, dass über das Wasser Keime in den Körper dringen und ihm schaden. Deshalb wäscht sich vor allem der Adel mit Duftwasser – dem Eau de Parfum – und überdeckt damit Körpergerüche. Da das aber aufgrund seiner Konzentration an Duftölen recht teuer ist, entwickeln die damaligen Parfümeure ein Duftwasser mit einer geringeren Konzentration an Ölen: das Eau de Toilette. Es ist günstiger und daher auch für die weniger betuchte Bevölkerung erschwinglich.
Die Duftkonzentration Eau de Cologne stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ihr Erfinder ist Johann Maria Farina. Er möchte einen Duft kreieren, der an einen italienischen Frühlingsmorgen erinnert und den weiterhin verbreiteten Geruch von Menschen, Schweiß und Abfällen mit Frische übertüncht. Statt der bis dahin üblichen schweren Blütenessenzen nutzt Farina spritzige Duftnoten wie Bergamotte, Limette und Pampelmuse in einer geringen Konzentration. Diese Kreation benennt er nach seiner Wahlheimat Köln „Eau de Cologne“. Seitdem hat sich der Begriff weiterentwickelt und steht für Düfte mit einer bestimmten Duftkonzentration, unabhängig von ihren Duftstoffen.
Die Duftkonzentrationen Eau de Parfum Intense und Eau Fraîche sind jüngere Kreationen, die gegensätzliche Bedürfnisse ansprechen. Während das Eau de Parfum Intense besonders intensiv duftet und somit tropfenweise Duftwelten eröffnet, enthält das Eau Fraîche kaum Duftöle. Es ist als Erfrischungswasser konzipiert und verleiht einen leichten, frischen Duft.
Eau de Parfum oder doch lieber Eau de Toilette? Wofür die zahlreichen Abkürzungen stehen und die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Duftkonzentrationen findest du hier.