Peelende Inhaltsstoffe
Milchsäure
Milchsäure kann zu einer gesunden Hautflora beitragen und sorgt durch peelende Eigenschaften für Strahlkraft.
Eine Rosacea sollte immer dermatologisch abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden. In Bezug auf die tägliche Hautpflege ist im Falle einer Rosacea die ein oder andere Umstellung sinnvoll. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag.
Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Hautpflege kann bei verschiedenen Hautzuständen und dermatologischen Erkrankungen Linderung verschaffen und unterstützend wirken. Jedoch steht bei einer Hauterkrankung oder bei einem entsprechenden Verdacht stets die ärztliche Abklärung im Vordergrund. Denn nur Dermatolog*innen dürfen eine medizinisch valide Diagnose stellen und können ggf. entsprechende medikamentöse Behandlungen einleiten.
Die Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, welche vorwiegend im Gesicht – oftmals mit symmetrischer Ausprägung – auftritt. Andere Körperpartien sind nur selten betroffen. Rosacea ist nicht ansteckend, stattessen vermutet man eine (genetische) Veranlagung. In Deutschland leiden ca. 4 % der Erwachsenen unter einer Rosacea. Tatsächlich ist hierbei die Verwendung des Begriffes „leiden“ nicht von ungefähr. Denn Rosacea kann vor allem in späteren Krankheitsstadien recht auffällig und daher für Betroffene sehr belastend sein. In frühen Stadien oder auch im Vorstadium kann eine Rosacea individuell recht unauffällig sein, weshalb mache Betroffene oftmals gar nicht wissen, dass ihre wiederkehrenden Rötungen eventuell eine Rosacea sind.
Die Symptome einer Rosacea treten für gewöhnlich in Schüben auf. Dabei äußern sich die Symptome abhängig von Schweregrad und Stadium der Erkrankung. Mehr zu den verschiedenen Stadien findest du in unserem FAQ Rosacea „Welche Stadien gibt es bei Rosacea?“.
Bei Verdacht auf eine Rosacea sollte man zunächst eine fachärztliche Abklärung angehen. Ärzt*innen können zweifelsfrei die Diagnose stellen und je nach Stadium auch therapeutische Maßnahmen vornehmen, um die Rosacea zu behandeln. Das reicht von verschiedenen Medikamenten bis hin zu Laserbehandlungen. Vollumfänglich heilen lässt sich die Rosacea jedoch auch damit nicht.
Neben dermatologischen Interventionen kann man aber auch selbst aktiv etwas unternehmen. Wer etwa darauf achtet bestimmte Triggerfaktoren (z. B. Sonne, Hitze, Alkohol, Nikotin, Stress) zu meiden, kann das Fortschreiten verlangsamen und Rosacea-Schübe reduzieren. Auch bei der Hautpflege gibt es einige Punkte, die es sich zu berücksichtigen lohnt.
Vor allem bei leichter Rosacea sich die Symptome mit der passenden Hautpflege gut kontrollieren. Mitunter kann es sogar zum Stillstand der Erkrankung kommen. Das sind die wichtigsten Punkte:
Bis heute ist nicht vollständig geklärt, woher die Rosacea kommt. Es wird eine genetische Veranlagung vermutet, die sich auf die Ausbildung neuer Blutgefäße auswirkt. Dabei scheint auch das Zusammenspiel mit weiteren Faktoren (Immunsystem, Mikrobiom oder neurologische Aspekte) relevant zu sein.
Während man bis dato zu den Ursachen an sich nur wenig weiß, gibt es aber zumindest einige Trigger und Risikofaktoren, die die Entstehung einer Rosacea begünstigen können:
Couperose und Rosacea werden oftmals gleichgesetzt, auch weil sich die beiden Hauterkrankungen in Teilen ähneln. Tatsächlich verlaufen die Grenzen zwischen Couperose und Rosacea oftmals fließend – besonders im frühen Stadium der Rosacea. Grundsätzlich sind Couperose und Rosacea jedoch verschiedene Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen. Während die Rosazea eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut ist, ist hat die Couperose vor allem mit einer Schwäche des Bindegewebes zu tun.
Dennoch können Couperose und Rosacea gemeinsam mit auftreten: Schreitet etwa bei Couperose die Schwächung des Bindegewebes und der Gefäße voran, kann es zu entzündlichen Veränderungen in der Haut kommen. Diese Entzündung ist charakteristisch für Rosacea, weshalb Couperose mitunter als frühe Form der Rosacea betrachtet wird. Dennoch muss eine Couperose nicht zwangsläufig zu einer Rosacea führen.
Gegen die Rötungen helfen vor allem vorbeugende Maßnahmen wie die Vermeidung bekannter Triggerfaktoren, ein entsprechender Lebensstil sowie eine reizarme Hautpflege.
Leidet man an akuten Rötungen, so können auch Hausmittel wie Kompressen mit schwarzem Tee hilfreich sein. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend – also zusammenziehend auf Haut und Blutgefäße – zudem schmerzstillend, entzündungshemmend und sie beschleunigen die Wundheilung. Auch manche Pflegeprodukte nutzen Inhaltsstoffe mit adstringierender Wirkung, zudem gibt es viele Produkte, die explizit für Rosacea formuliert sind und Rötungen mildern sollen.
Neben der Pflege kann auch Make up bei Rosacea ein kosmetisches Hilfsmittel sein, mit dem sich Rötungen abdecken oder kaschieren lassen. Makeup am besten mit den Fingern oder einem Schwämmchen auftragen, Pinsel können bei Rosacea die Haut unter Umständen reizen.
Vorstadium: Rosacea-Diathese
Die charakteristischen Hautrötungen, auch „Flush“ genannt, treten plötzlich auf und verblassen aber wieder relativ schnell. Meist sind Wangen, Nase, Kinn und die Mitte der Stirn betroffen. Je nach individueller Ausprägung können sich die Rötungen auch auf Hals, Brust oder Nacken ausweiten.
Viele Betroffene bringen diese Rötungen oftmals nicht mit einer Rosacea im Vorstadium in Zusammenhang. Beobachtest du im Gesicht wiederkehrenden Rötungen, so kann es sinnvoll sein, das dermatologisch abklären zu lassen.
Schweregrad I: Rosacea erythematosa-teleangiectatica
Zugegeben, der Name geht nicht leicht von den Lippen. Weitaus besser kann man sich das Stadium wohl anhand seiner Anzeichen und Symptome merken: die Rötungen bleiben jetzt nämlich bestehen und klingen anders als im Vorstadium nicht wieder ab. Auch können sich vor allem im Bereich der Wangen sichtbare Äderchen bilden. Doch das Stadium ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Die Haut kann nun brennen, jucken, stechen und ist oftmals trocken und schuppig.
Schweregrad II: Rosacea papulopustulosa
In diesen Stadium der Hauterkrankung treten zusätzlich zu dauerhaften Rötung nun auch Bläschen und kleinere Knötchen auf. Hier kann sich teilweise Flüssigkeit ansammeln (Lymphödeme). Die Symptome dieses Stadiums klingen oftmals erst nach mehreren Wochen ab und nicht selten werden sie zunächst mit einer Akne verwechselt – daher stammt auch der früher fälschlicherweise verwendete Name „Acne rosacea“.
Schweregrad III: Glandulär-hyperplastische Rosacea
Das letzte Stadium der Erkrankung ist sehr charakteristisch, denn es zeigen sich regelrechte Wucherungen. Hiervon sind in erster Linie Männer betroffen. Die psychische Belastung durch diese im Volksmund als „Knollen- oder Kartoffelnase“ (medizinisch Rhinophym) bezeichnete Ausprägung der Rosacea ist für Betroffene immens hoch.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.
Literaturangaben